Vor Hit in Wien
Bosnien-Star Dzeko: „Werden uns wie daheim fühlen“
Edin Dzeko, der Kapitän und Superstar von Bosnien-Herzegowina, sprach mit der „Krone“ über das sportliche Duell in Wien, möglichen „Heimvorteil“ und das Foto mit Arnautovic
Österreich muss auf Sieg spielen, Bosnien-Herzegowina genügt schon ein Unentschieden für den Gruppensieg. Teamchef Franco Foda sprach von „Verlieren verboten“, macht dies eure Aufgabe leichter oder schwerer?
Auch für uns gilt: Verlieren verboten. Natürlich ist der Druck auf Österreich groß, aber diese Mannschaft ist Erfolgsdruck gewohnt, ich denke nicht, dass dies ein Vorteil für uns sein könnte. Jedes Spiel gegen einen starken Gegner ist eine schwere Aufgabe für uns.
Wie sehen Sie die österreichische Mannschaft, was sind ihre Stärken und Schwächen?
Über Schwächen möchte ich nicht sprechen. Unser Teamchef bereitet uns auf jeden kommenden Gegner vor. Ich weiß, dass die österreichische Mannschaft sehr gut organisiert ist und glänzende Einzelspieler hat. Jedoch müssen Einzelspieler Teil des Teams sein, in Wien wird entscheidend sein, wer die bessere Mannschaftsleistung bringen kann - und nicht, wer die besseren Einzelspieler hat.
In Zenica gewann Bosnien-Herzegowina eigentlich leichter als erwartet, Österreich hatte keine einzige zwingende Torchance. Ist Bosnien aktuell besser als Österreich?
Wir haben nicht leichter gewonnen als erwartet. Es war ein ausgeglichenes Spiel ohne viele Torchancen auf beiden Seiten, ein Spiel mit viel Laufarbeit und Kampf, letztendlich führte eine kleine Unachtsamkeit zum entscheidenden Tor, es hätte auch unentschieden ausgehen können. Ich will auch keinen Vergleich zwischen Österreich und uns ziehen, denn ein Spiel hat nicht genügend Aussagekraft. Entscheidend für unseren Sieg war die Form und die gute Atmosphäre in unserem Team - das wird auch in Wien entscheidend sein.
Im Ernst-Happel-Stadion werden am Donnerstag 15.000 bosnische Fans praktisch für eine Heimspielatmosphäre sorgen. Wird das für euch eine zusätzliche Motivation sein?
Ich bin für jedes Länderspiel motiviert. Aber ich weiß natürlich, dass viele bosnische Fans im Stadion sein werden und sie uns lautstark unterstützen werden. Wir werden uns in Wien wie zu Hause fühlen.
Das Foto von Marko Arnautovic und Ihnen nach dem Spiel in Zenica sorgte in Österreich für einigen Wirbel. Wie ist Ihr Kommentar dazu?
Wir sind Freunde, hatten uns lange nicht gesehen und vereinbart, dass wir uns nach dem Spiel zum Abendessen treffen - egal, wie das Match ausgeht. Ich sehe keinen Grund für so viel Kritik. Es hätte auch sein können, dass wir verlieren, wir hätten uns dann ebenfalls getroffen.
Und jetzt in Wien?
Werden wir uns wieder treffen, ganz unabhängig vom Resultat. Weil wir auch außerhalb des Fußballplatzes Freunde sind. Auf dem Feld wird Marko alles für den Sieg seiner Mannschaft und ich für den Sieg meines Teams geben. Und nach dem Spiel werden wir uns umarmen und als Freunde treffen. Fußball ist auch deshalb wunderbar, weil er uns mit vielen Menschen vereint, diese Freundschaften bleiben nach dem Ende der Karriere bestehen.
Vladimir Novak, Kronen-Zeitung
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