Maximal 2,7 Prozent

Industrie an Gewerkschaft: Streiks nützen niemand!

Tirol
13.11.2018 17:00

Die Tiroler Industrie ruft die Gewerkschaften zur Sachlichkeit auf. „Mittel- und langfristige Entwicklungen dürfen nicht aus den Augen verloren werden“, warnt  Oswald Wolkenstein, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Tirol.

Im Vorfeld der diesjährigen KV-Verhandlungen der Metalltechnischen Industrie wurden unzählige Daten erhoben: Beschäftigungsstatistiken, Inflations- und Produktionswerte, einzelne Gehaltstabellen und natürlich auch die Prognosen für die weitere konjunkturelle Entwicklung. „Nach eingehender Analyse der Daten, spricht alles für ein Lohn- und Gehaltsplus in Höhe von 2,7 Prozent. Das wird auch vom WIFO so bestätigt“, konstatiert Oswald Wolkenstein, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Tiroler Wirtschaftskammer, und ergänzt: „Offenbar haben sich die Gewerkschaftsvertreter das umfangreiche Zahlenmaterial nicht ausreichend angeschaut. Nur so ist es zu erklären, dass sie auf einem höheren Abschluss bestehen - scheinbar um jeden Preis.“

Mehr als 2,7 Prozent gehen nicht
Für Wolkenstein steht fest, dass ein Abschluss mit mehr als 2,7 Prozent Plus letztlich ein Pyrrhussieg der Gewerkschaften wäre: „Man darf nicht vergessen, dass die Tiroler Industrie ihre Beschäftigten im Durchschnitt ohnehin weit über dem KV bezahlt. Unter zusätzlichen, übermäßigen Lohn- und Gehaltskosten würde zweifellos die Produktivität im kommenden Jahr leiden, was wiederum Anpassungen im Personalbereich erforderlich machen könnte. Das sind leider normale wirtschaftliche Mechanismen, die man im Auge haben muss.“

Sachlich bleiben
Im Zusammenhang mit der „Verhandlungs-Strategie“ der Gewerkschaft weist Wolkenstein außerdem darauf hin, dass bei einem Ausufern der Streiks negative Auswirkungen auf den Standort zu befürchten sind. „Beispiele in vielen anderen europäischen Ländern zeigen zuhauf, dass Streiks keine Lösungen bringen. Im Gegenteil: wenn ihretwegen Aufträge nicht rechtzeitig abgewickelt werden können, kommt es zu Unsicherheiten, die letztlich Auswirkungen auf die Beschäftigten haben. Das ist zweifellos auch den Betriebsräten bewusst.“ Vor diesem Hintergrund ruft die Tiroler Industrie die Gewerkschaft auf, sachlich zu bleiben und von weiteren Kampfmaßnahmen abzusehen, denn: „Kampfmaßnahmen nützen niemandem!“

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