Christoph Walser

Das ist der künftige WK-Präsident von Tirol

Tirol
11.11.2018 07:00

Am Mittwoch, 14. November, wird das Tiroler Wirtschaftsparlament mit Christoph Walser einen neuen Präsidenten wählen. Der Sechste seit 1945. Doch wer ist der Mann, der künftig das Sprachrohr der knapp 44.000 Tiroler Unternehmer sein wird? Die „Krone“ traf sich mit ihm in seiner Heimatgemeinde Thaur.

Der 43-jährige Christoph Walser aus Thaur folgt dem 71-jährigen Jürgen Bodenseer nach, der das Amt seit 2004 inne hat. Doch wer ist der Mann, der künftig Präsident der knapp 44.000 Wirtschaftskammer-Mitglieder in Tirol sein wird? Christoph Walser ist vor allem einer von ihnen. Einer, der die Sorgen der Tiroler Unternehmer ganz genau kennt. Weil er sein Geschäft von der Picke auf gelernt hat. „Mein Vater kommt ursprünglich aus Ischgl - daher auch der Name Walser. Er war Koch. Meine Mutter ist aus Thaur - sie war Krankenpflegerin“, erzählt Walser, der am 10. Februar 44 Jahre alt wird. Er war das jüngste von drei Kindern. Nach der Schule entschloss er sich für die Lehre zum Speditionskaufmann. „Das war von 1991 bis 1994 - bei der Spedition Kapeller in Innsbruck“, erinnert sich Walser. Nach dem Bundesheer heuerte er bei der Spedition „Gebrüder Weiss“ an. „Dort habe ich 2001 auch meine jetzige Frau Yvonne kennen gelernt. Sie studierte Jus und finanzierte sich im Betrieb ihr Studium“, erzählt Walser. Und nach einem Zwischenspiel von 2003 bis 2005 bei „Nindl Transporte“ entschied er sich 2005 für den Gang in die Selbstständigkeit.

Selfmade-Unternehmer: Mit einem Lkw begonnen
Das war die Geburtsstunde der „CWA Transporte“, der „Christoph Walser Transporte“. „Ich hatte einen Lkw und bin für die ,Gebrüder Weiss‘ gefahren. Von Scharnitz bis zum Brenner habe ich alles zugestellt, was man halt so zustellt“, erinnert sich Walser. 2006 kaufte er ein insolventes Unternehmen mit fünf Lkw - und seither ging es bergauf. Heute hat die Firma 40 Lkw und 60 Mitarbeiter. „Wir fahren in Tirol, Südtirol und Vorarlberg. Und ein Lkw fährt täglich nach Mailand - im Auftrag der Post“, zeigt der Vollblut-Unternehmer auf.

„Mit Franz Hörl wurde Neubeginn eingeleitet“
Und politisch? „Ich bin seit 2004 im Gemeinderat, 2016 wurde ich Bürgermeister von Thaur“, sagt Walser, der sich damals auf Anhieb gegen drei Kandidaten, darunter auch der amtierende Bürgermeister, durchgesetzt hat. Die Mandate hat er von drei auf sechs verdoppelt. In der Wirtschaftskammer ist er seit 2008 aktiv. Zuerst in der Fachgruppe und seit 2015 auch als WK-Bezirksobmann von Innsbruck-Land. Und am Mittwoch folgt die Krönung zum Präsidenten. Zum ersten Mal damit geliebäugelt hat er damit nach der Wahl von Franz Hörl zum Wirtschaftsbund-Obmann. „Damit wurde der Umschwung eingeleitet“, sagt Walser. Und als dann auch noch die Ungereimtheiten rund um den ehemaligen WB-Geschäftsführer Helmut Kern aufkamen, war für Walser fix: „Ich will Wirtschaftskammer-Präsident werden!“

„Zeitlich ist das eine große Herausforderung“
Präsident, Bürgermeister, Unternehmer, Familienvater - geht sich das zeitlich alles aus? „Ich weiß schon, dass das eine große Herausforderung ist. Aber ja, es geht sich aus!“ Die Firma läuft quasi von alleine: „Da muss ich mich nicht mehr um das klassische Tagesgeschäft kümmern, das macht ein Mitarbeiter von mir - auch wenn ich mindestens einmal am Tag dort vorbeischaue. Und in der Gemeinde haben wir auch ein super Team, das sich die Arbeit aufteilt“, erklärt der künftige WK-Präsident.„Die beiden Ämter ergänzen sich optimal“Das Bürgermeister- und das Präsidentenamt in der Kammer ergänzen sich in seinen Augen übrigens optimal. „Als Bürgermeister habe ich viel mit Themen zu tun, die für mich auch als Wirtschaftskammer-Präsident wichtig und nützlich sind. Ich denke da beispielsweise an die Bereiche Raumordnung, Verkehr oder Kinderbetreuung“, sagt Christoph Walser. Und für die Gemeinde mit ihren 4000 Einwohnern wird es ebenfalls kein Nachteil sein, wenn der Bürgermeister Präsident der Wirtschaftskammer ist: „Da ist man gut vernetzt!“

Seit 2003 mit Yvonne verheiratet, vier Kinder
Und privat? Christoph und Yvonne (die Juristin übernimmt mit 1. Februar 2019 das Traditionsunternehmen „Betten Rudigier“ mit zehn Mitarbeitern in Innsbruck) sind seit 2003 verheiratet und haben vier Kinder: drei Buben (16, 14 und 5 Jahre) und ein Mädchen (11). Sie wohnen zusammen in ihrem Haus in Thaur. Seine Hobbys: Golf und Laufen. „Früher habe ich Fußball gespielt. Als Tormann bei Thaur, Rinn und dem SVI. Und beim Thaurer Tennisclub bin ich Mitglied seit dem Gründungsjahr 1988“, erzählt Walser beim Kaffee in seinem Haus, von dem er einen schönen Blick auf Thaur und das Inntal hat. Die Fußballschuhe hat er längst an den Nagel gehängt, auch Tennis spielt er nur mehr ganz selten. Und in Zukunft vermutlich noch viel seltener, denn als künftiger Wirtschaftskammer-Präsident hat er viel vor: „Wir werden uns zu Wort melden und uns einmischen - für den Standort und die Tiroler Unternehmer“, verspricht Walser.

Offene Gräben zugeschüttet
Dass die Übergabe am Ende doch reibungslos über die Bühne ging, war vor allem sein Verdienst. Ihm gelang es, offene Gräben erfolgreich zuzuschütten. Walser wird am kommenden Mittwoch im Rahmen eines Festaktes von WKÖ-Präsident Harald Mahrer angelobt.

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