Kein Tag der Tiroler

Scheiber in Wengen nur 30., Gruber liegt nach Sturz in Klinik

Tirol
16.01.2010 15:40
Kein guter Tag für die ÖSV-Herren auf dem Lauberhorn in Wengen: Nach dem Debakel im Vorjahr erging es Österreichs Abfahrern auch heuer nicht viel besser. Zwei Top-Ten-Plätze durch Klaus Kröll (9.) und Georg Streitberger (10.) sind die magere Ausbeute. Der Osttiroler Mario Scheiber wurde mit 3,72 Sekunden Rückstand nur 30. Der Sieg ging an den Schweizer Carlo Janka, der damit auch wieder die Führung im Gesamtweltcup vom Pitztaler Benjamin Raich übernahm.

Der Tag hatte für Österreichs Skiteam schon schlecht begonnen. Der Schwazer Christoph Gruber war beim Einfahren gestürzt und gegen einen Zaun geprallt. Er wurde mit dem Helikopter ins Spital nach Interlaken gebracht und hat laut erster Diagnose eine Prellung unterhalb des Knies sowie eine schwere Gehirnerschütterung erlitten.

Zudem hatten sich - nach Romed Baumann am Donnerstag - am Freitagnachmittag auch Michael Walchhofer und Streitberger den Magen-Darm-Virus eingefangen, klagten über Übelkeit und Durchfall, nahmen das Rennen, wenn auch geschwächt, aber in Angriff.

Janka trumpft auf
Um einiges mehr Farbe im Gesicht als Österreichs Patienten hatte nach seiner Fahrt Janka, der vor allem das "Kernen-S" sensationell erwischt und dort seine technische Klasse, die er als Gewinner von zwei Weltcupriesentorläufen besitzt, ausgespielt. "Geliebäugelt habe ich schon mit dem Sieg, aber wirklich daran geglaubt habe ich nicht. Es braucht hier schon viel Erfahrung, ich habe eigentlich erst in den nächsten zwei, drei Jahren damit spekuliert. Erst im Ziel-S habe ich gemerkt, dass die Kraft ausgeht", sagte der 23-Jährige aus Obersaxen.

Scheiber & Co. fahren hinterher
Aus dem rot-weiß-roter Team durfte lediglich Streitberger mit seiner Leistung zufrieden sein. Im Vorjahr war er als 18. bester des ÖSV-Teams, dieses Jahr überließ er diese Ehre Kröll - der sie nicht gewollt hatte. "Ich werde hoffentlich nicht bester Österreicher", hatte der Steirer vergeblich gehofft, als der Osttiroler Mario Scheiber (wurde 30./3,72), Hans Grugger (29./3,44) und Joachim Puchner (Ausfall) noch oben standen. "Ich bin gesund und habe keine Ausrede. Die Sicht war auch nicht so schlecht", sagte Kröll, der vor Janka und dessen Leistung im "Kernen-S" den Hut zog. "Der kann das einfach, der fahrt hin, setzt und ist sofort auf Zug. Er ist ein super Techniker, das sieht man bei so engen Kurven."

Heel mit Traumcomeback
Knapp am Podest vorbeigeschrammt waren der Südtiroler Werner Heel (1/100), der ein starkes Comeback gab, sowie der Schweizer Didier Cuche und der Slowene Andrej Jerman (je 4/100), die allesamt Mitfavoriten waren. Der Schweizer Vorjahressieger Didier Degafo hatte als Siebenter bereits 1,38 Sekunden Rückstand. "Das ist mein Abschiedsgeschenk an ihn", sagte Heel über den 38-jährigen Büchel, der sich auf seiner Weltcup-Abschiedstour mit einem Podestplatz von Wengen verabschiedete.

Endstand Abfahrt in Wengen:

1.Carlo JankaSUI2:32,23
2.Manuel Osborne-ParadisCAN2:32,89
3.Marco BüchelLIE2:33,05
4.Werner HeelITA2:33,06
5.Didier CucheSUI2:33,09
5.Andrej JermanSLO2:33,09
7.Didier DefagoSUI2:33,61
8.Peter FillITA2:33,70
9.Klaus KröllAUT2:33,83
10.Georg StreitbergerAUT2:33,86
11.Patrick KüngSUI2:33,96
12.Hans OlssonSWE2:34,04
13.Andrew WeibrechtUSA2:34,09
14.Adrien TheauxFRA2:34,21
15.Aksel Lund SvindalNOR2:34,24
16.Michael WalchhoferAUT2:34,52
17.Christof InnerhoferITA2:34,60
18.Erik GuayCAN2:34,86
19.Patrik JärbynSWE2:34,93
20.Ivica KostelicCRO2:35,01
21.Steven NymanUSA2:35,10
22.Dominik ParisITA2:35,13
23.Tobias GrünenfelderSUI2:35,15
24.Stefan ThaneiITA2:35,16
25.Johan ClareyFRA2:35,17
26.Natko Zrncic-DimCRO2:35,31
27.Andrej SpornSLO2:35,45
28.Erik FisherUSA2:35,66
29.Hans GruggerAUT2:35,67
30.Mario ScheiberAUT2:35,95

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