Unnachgiebig

Kalifornien besteht auf Auslieferung von Polanski

Adabei
16.01.2010 09:42
Die kalifornische Justiz besteht auf einer Auslieferung des Filmregisseurs Roman Polanski. Der 76-Jährige dürfe dem Gericht nicht vorschreiben, wie es das Verfahren gestalten solle, sagte Staatsanwalt David Walgren am Freitag in Los Angeles. Er legte neue Akten vor und bekräftigte die Ablehnung eines Antrags Polanskis, ihm in Abwesenheit den Prozess zu machen.

Die kalifornische Justiz verfolgt den 76-Jährigen wegen sexuellen Missbrauchs einer 13-Jährigen im Jahr 1977. Polanski legte damals ein Schuldbekenntnis ab und saß 42 Tage in Haft, entzog sich 1978 aber dem weiteren Verfahren durch Flucht ins Ausland. Die nächste Anhörung in Los Angeles ist für den 22. Jänner angesetzt.

Eine Verurteilung des Regisseurs scheint unausweichlich, nachdem das Zweite Berufungsgericht Kaliforniens Ende Dezember die Einstellung des Verfahrens abgelehnt hat. Wird der Prozess aber in Abwesenheit geführt und Polanski zu einer Reststrafe von weniger als sechs Monaten verurteilt, so könnte er diese in der Schweiz verbüßen, wo er derzeit unter Hausarrest steht.

Hintergrund ist der Auslieferungsvertrag zwischen der Schweiz und den USA. Danach werden Verurteilte nur ausgeliefert, wenn ihre Strafe noch mindestens sechs Monate beträgt.

Im US-Auslieferungsersuchen an die Schweiz wird die mögliche Höchststrafe für Polanski zwar mit zwei Jahren angegeben. Nach Darstellung seiner Anwälte hat er davon aber bereits fünf Monate abgesessen, wenn man die 42 Tage Ende der 70er Jahre und die 70 Tage Auslieferungshaft seit seiner Verhaftung auf dem Flughafen Zürich-Kloten im September zusammenrechnet.

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(Bild: kmm)



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