„Wird nicht leichter“

Soldat überlebte bereits zwei blutige Massaker

Ausland
09.11.2018 10:40

Das Blutbad in einer Country Bar in Kalifornien am Mittwochabend, bei dem ein Ex-Marine ein Dutzend Menschen erschoss, dürfte bei einem Nachtschwärmer vertraute, wenn auch grauenhafte Erinnerungen hervorgerufen haben: Für Brendan Kelly war es bereits das zweite Massaker, das er überlebte. Der 22-jährige überstand auch den blutigen Massenmord bei einem Musikfestival in Las Vegas, bei dem 58 Menschen starben. Nach dem jüngsten Amoklauf meinte Kelly: „Beim zweiten Mal ist es kein bisschen leichter.“

Brendan Kelly ist ein Soldat bei den Marines - wie es der Todesschütze früher auch war. Die militärische Ausbildung kam ihm am Mittwoch zugute, als Ian David Long das Feuer auf die Besucher des Lokals „Borderline Bar & Grill“ eröffnete. Der junge Mann reagierte sofort, als er die ersten Schüsse hörte. „Ein Schaudern läuft dir da die Wirbelsäule herunter. Du glaubst nicht, dass es echt ist - schon wieder“, schilderte Kelly die dramatische Situation.

Nach Bluttat half Kelly Verletzten
Er warf zwei Freunde zu Boden und warf sich schützend auf sie. Als er den Amokläufer sah, wusste er, dass sie schnell fliehen müssen, um lebend herauszukommen. Kelly zog auch eine Frau über den Notausgang nach draußen. Nach gelungener Flucht verwendete er sein T-Shirt und seinen Gürtel, um den blutenden Arm eines Freundes abzuschnüren. Gemeinsam mit einem Marine-Kollegen versorgte er mit den Rettungskräften schließlich noch weitere Verletzte vor Ort. Zwei seiner Freunde starben in der Country Bar.

Es ist nicht das erste Mal, dass der junge Soldat ein solches Martyrium durchstehen musste: Im vergangenen Jahr war er auf einem Festival in Las Vegas, bei dem ein Angreifer von einem Hotelfenster im 32. Stock auf die Besucher schoss. 58 Menschen verloren ihr Leben, mehr als 500 wurden verletzt. Ein Tattoo auf seinem Arm erinnert ihn an diese schreckliche Nacht.

Bereits das Massaker in Las Vegas habe Kelly enorm mitgenommen: Seit diesem Seit diesem Vorfall nehme der 22-Jährige sein Umfeld genau unter die Lupe, analysiere alle Menschen, die ihm über den Weg laufen, und fragt sich, ob etwas passieren könne. „Ich sitze nie in einem Zimmer mit dem Rücken zur Tür“, sagt er.

Unter den Todesopfern ist auch die Studentin Alaina Housley. Sie ist die Nichte der Schauspielerin Tamera Mowry-Housley, die als Teenager eine Rolle in der Serie „Full House“ übernommen hatte. „Unsere Herzen sind gebrochen“, so Mowry-Housley, nachdem sie die tragische Nachricht über den Tod ihrer Verwandten erreicht hatte.

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