Frauen oft betroffen:

Hass im Netz nimmt auch in der Steiermark zu

Steiermark
08.11.2018 17:00

Hass und Hetze im Internet werden zu einem immer größeren Problem, die Zahl der Vorfälle hat auch in der Steiermark riesige Ausmaße angenommen. Vor allem Frauen sind Opfer. Soziallandesrätin Doris Kampus und Daniela Grabovac (Antidiskriminierungsstelle) fordern nun mehr rechtliche Handhabe dagegen.

„Auch ich bin betroffen. Ich habe diffamierende und bedrohliche Nachrichten bekommen“, erzählt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) am Donnerstag. Hass und Hetze im Internet haben riesige Ausmaße angenommen - und werden seit dem Fall der Ex-Politikerin Sigrid Maurer, die vom Facebook-Account eines Bierhändlers vulgäre Nachrichten erhielt und diese öffentlich machte, breit diskutiert.

Täter wünschen Vergewaltigungen
Grabovac erzählt von schlimmen Vorfällen: Frauen würde etwa eine Vergewaltigung gewünscht; man solle ihnen die Gebärmutter entnehmen, damit sie sich nicht vermehren können. Oft kann man rechtlich nichts gegen solche Nachrichten unternehmen, vor allem wenn sie privat an einen gerichtet sind. „Diese rechtliche Lücke gehört geschlossen“, fordern Grabovac und Kampus von der Bundesregierung: Das strafrechtliche Beleidigungs-Delikt soll auch bei Privatnachrichten gelten. Und Vergewaltigungswünsche sollen dem Delikt der sexuellen Belästigung zugeordnet werden.

Melde-App mit zahlreichen Benutzern
„Ban Hate“ heißt eine Melde-App, die seit einem Jahr in der Steiermark zur Verfügung steht. Betroffene melden dort Hass-Postings. 1714-mal war das der Fall - eine erschreckend hohe Zahl! Weil sie das Problem so offensichtlich macht, sind nun weitere Maßnahmen gefordert. Kampus und Grabovac wünschen sich die Ausweitung der App auf ganz Österreich. Zudem wird es mehr personelle Ressourcen in der Antidiskriminierungsstelle geben, um die vielen Fälle zu bearbeiten.

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