CNN-Reporter verbannt

Beim Kampf ums Mikrofon „Mitarbeiterin angefasst“

Ausland
08.11.2018 12:27

Nach dem Eklat während der jüngsten Pressekonferenz von US-Präsident Donald Trump inklusive Rücknahme der Akkreditierung eines CNN-Reporters für das Weiße Haus geht der Streit zwischen dem Nachrichtensender und Trumps Büro weiter. Das Weiße Haus hat nämlich eine sonderbare Begründung für das Betretungsverbot parat: „Wir werden es nicht hinnehmen, dass ein Reporter Hand an eine junge Frau anlegt, die bloß versucht, ihren Job als Praktikantin im Weißen Haus zu machen“, erklärte Trumps Sprecherin Sarah Sanders auf Twitter. Journalist Jim Acosta hatte sich während eines Wortgefechts mit Trump geweigert, einer Mitarbeiterin des Präsidenten das Mikrofon zu übergeben.

CNN stellte sich voll hinter seinen Reporter. Die Anschuldigung, Acosta habe bei einer Praktikantin „Hand angelegt“, sei eine Lüge, erklärte der Fernsehsender. Der Entzug der Akkreditierung sei „beispiellos“ und eine „Gefahr für unsere Demokratie“.

Tatsächlich ist in einem Video der Pressekonferenz zu sehen, wie Acosta versucht, Trump weiterhin Fragen zu stellen, während dieser versucht, ihm das Wort zu entziehen. „Das reicht. Das reicht“, sagt Trump mehrmals. Eine Mitarbeiterin des Weißen Hauses versucht daraufhin, Acosta das Mikrofon aus der Hand zu nehmen. Sie greift mehrfach danach, Acosta hält es jedoch fest und wehrt ihren Arm ab. Dabei berührt er mit seiner Hand ihren Oberarm. „Entschuldigen Sie, Ma‘am“, sagte er. Erst später gelingt es ihr, das Mikrofon tatsächlich mitzunehmen.

„Der Secret Service hat mich gerade nach meiner Akkreditierung zum Weißen Haus gefragt“, berichtete Acosta auf Twitter, nachdem ihm der Zutritt verweigert worden war. In einem Video (siehe unten) ist zu sehen, wie er den Pass herausgibt. Auch er bezeichnete die gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen als Lüge.

CNN wertet den Ausschluss seines Reporters als „Vergeltung“ für Acostas herausfordernde Fragen. Sanders „liefert betrügerische Anschuldigungen und zitierte einen Vorfall, der nie stattgefunden hat“, hieß es. Der Reporter hatte Trumps Darstellung einer „Invasion“ von Migranten aus Zentralamerika hinterfragt und dann Fragen zu den laufenden Russland-Untersuchungen des Sonderermittler Robert Mueller gestellt.

Trump zu Acosta: „Sie sind eine furchtbare Person“
Wenn Sie Fake News in die Welt setzen, was CNN tut, dann sind Sie der Feind des Volkes“, warf ihm Trump daraufhin vor. CNN müsse sich schämen, einen Menschen wie Acosta zu beschäftigen. „Sie sind eine furchtbare, unverschämte Person", fuhr der Präsident den in den USA bekannten Reporter an.

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