Wiens Fichte-Debatte

Großer Christbaum-Streit: Zu hässlich – doch okay?

Wien
07.11.2018 08:02

Nach dem Einsatz zweier Kräne und der Unterstützung eines guten Dutzends an Forstarbeitern steht er also nun - der Christbaum am Wiener Rathausplatz. 150 Jahre alt, gefällt in der Kärntner Gemeinde Metnitz - doch wirklich schön genug, um den Christkindlmarkt in der Wiener City zu zieren? Die Meinungen unsere Leser sind hierbei zwiegespalten - über Geschmack lässt sich also doch streiten.

Nicht lange musste man warten, bis im Web die ersten Schmährufe rund um das künftige Herzstück des Wiener Christkindlmarktes vor dem Rathaus laut wurden. „Zu karg“ etwa sei die 150 Jahre alte Fichte. Zugegeben: Etwas „zerrupft“ wirkte der Baum am Dienstag schon, allerdings geht ein rund 280 Kilometer langer Transport von Kärnten nach Wien wohl an keinem spurlos vorbei. User „arachne“ möchte der Fichte daher eine Chance geben: „Wartet doch einmal bis sich die Äste vom Transport wieder ausgehängt haben ein paar geschnitten sind und welche eingesetzt sind. Die Beleuchung und ein bisschen Schmuck oben ist. Seid doch froh das es einen gibt.“

„Das ist ein schöner uralter Baum, wem das nicht passt der muss eben einen Plastik Baum aufstellen“, ergreift Userin „Mrs.Lilli“ für die Fichte Partei. So mancher Leser stellt die Notwendigkeit eines Christbaums in Wien generell in Frage: „Was soll die Diskussion jetzt? Ein 150 Jahre alter Baum wurde gefällt, um unsinniger Weise für wenige Wochen, geschmückt mitten in Wien zu stehen - das ist traurig. Jetzt darüber nachzudenken, ob er schön genug ist, ist lächerlich und oberflächlich und ein Spiegelbild unserer Gesellschaft“, meint User „ToMyMind“.

Als absoluten Fehlgriff sieht jedoch Leser „mike7777“ den 150 Jahre alten Baum, doch seiner Ansicht nach hatten die Verantwortlichen bereits im Vorjahr kein glückliches Händchen bei der Auswahl: „Der Christbaum im Vorjahr war schon eine Schande für Wien und alles andere als eine Werbung für unserer Stadt. Anleihe kann sich der Herr Bürgermeister in Prag nehmen, dort stehen jedes Jahr voller Bewunderung tausende Touristen, insbesondere die Kinder vor dem Christbaum, der insbesondere am Abend mit zig glitzernden Lichtern eine einmalig Weihnachtsstimmung ausstrahlt.“

User „280150“ geht sogar noch einen Schritt weiter: „Abgesehen davon, daß ich es für unnötig finde einen so großen und auch sehr alten Baum jährlich vor das Rathaus zu stellen, finde ich der Baum spiegelt nach meiner Ansicht, die derzeitige Situation in Wien.“ Einen sarkastischen Kommentar rund um die Optik der Fichte kann sich Leser „auslandoesterreicher nicht verkneifen: Im Wald hat der anders ausgesehen, haben sie den Baum mit 200 kmh geliefert?????“

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