Premiere

Ein „Höllenritt“ ins Paradies

Salzburg
07.11.2018 06:22

Premiere im Mozartkino: „Sail & Run“-Doku zeigt Christian Schiesters & Daniela Bärnthalers spektakuläre Segelabenteuer im Indischen Ozean

Die Geschichte von Christian Schiester ist eigentlich schon unglaublich genug. Der gebürtige Steirer brachte nämlich vor 30 Jahren noch hundert Kilo auf die Waage und rauchte täglich 40 Zigaretten. Bis ihm sein Arzt mit so einem Lebensstil keine rosige Zukunft prophezeite, und diese Diagnose ihn Schritt für Schritt zum Ultra-Marathonmann werden und 160.000 Kilometer u.a. in der Sahara, im Amazonas oder Antarktis laufen ließ.

Jetzt setzt der Extremsportler noch eines drauf und nimmt mit seiner Lebensgefährtin Daniela Bärnthaler eine Weltumsegelung in Angriff. Das Abenteuer startet bereits 2016 in Griechenland und führte zunächst auf die Seychellen. Von dort brachen die Beiden nun diesen März mit der Segelyacht „El Toro“ - ein alte Dame aus Griechenland, die sie zu einem 17,8 Meter langen und 34 Tonnen schweren Schiff umbauten - Richtung Cocos-Keeling, ein Atoll vor Australien auf. Natürlich suchte Schiester auch hier das Extreme und bewältigte die rund 3000 Seemeilen nicht am üblichen Weg, sondern Richtung Osten und somit großteils gegen den Wind.

Welchen Herausforderungen sich das Paar bei der Querung des Indischen Ozeans stellte, ist am 18. November um 21.15 Uhr auf Servus TV zu sehen. Die Doku - eine Moonlake Entertainment-Produktion für Red Bull - verspricht 47 nervenaufreibende Minuten, wie die Premiere Montag im Mozartkino zeigte.

Der „Höllenritt“ über die Blue Sea führte sie nämlich nicht nur einmal in ein gefährliches Gewitter, das Christian tagelang an Deck gegen Naturgewalten ankämpfen ließ, und Daniela teils an den Rand der Verzweiflung trieb. „Es gab Momente, da hätte ich am liebsten einen Helikopter gerufen“, so die 36-jährige.

„Auch ich hatte die Hosen voll, schließlich kann mit nur einem Blitzeinschlag alles vorbei sein. Allerdings versuche ich immer auch im Negativen das Positive zu sehen, und habe mir so in jeder auch noch so brenzligen Situation, die Erleichterung und den Glücksmoment, wenn alles überstanden ist, vor Augen gehalten. Dani hat mich teilweise schon als ,Mister Positive’ beschimpft, weil sie es auf die Palme bringt, dass ich nie ausraste“, so Schiester.

In erster Linie war ihm seine Dani aber eine immense Stütze. „Ohne sie hätte ich dieses Abenteuer nicht überstanden! Wir haben uns ja abseits jeglicher Zivilisation bewegt, und bei diesen Bedingungen alleine ein Schiff zu navigieren ist einfach undenkbar.“

Dem noch nicht genug fingen sie die spektakulären Bilder auch noch selbst ein. „Wir haben sie bei ihrer Abreise auf den Seychellen und Ankunft in Cocos Keeling, wo Schiester noch den Wings for Life Run via App bewältigte, mit Kameras eingefangen, den Rest haben sie alleine gefilmt. Eine enorme Herausforderung, zudem man, wenn man auf hoher See um Leib und Seele kämpft, und den Tod mehrfach ins Auge blickt, nicht unbedingt auch noch ans drehen denkt“ erzählt Günther Mitterhuber von Moonlake Entertainment, der die Doku mit John Mora als Regisseur und Produzent begleitete.

Wobei, für die Weltumsegler war die Filmerei eher eine willkommene Abwechslung. „Es lenkt wunderbar ab, zudem man bemüht ist, jeden auch noch so katastrophalen und emotionalen Moment einzufangen“, so die Beiden, die sich jetzt eine Erholungsphase zu Hause gönnen, und Weihnachten nicht auf Hoher See, sondern klassisch mit ihren Liebsten unterm Christbaum verbringen.

Die nächste Etappe ist aber natürlich schon geplant und führt sie 2019 von Bali auf die Salomonen. „Diesmal stehen Begegnungen mit Menschen und Kulturen in Vordergrund.“

Tina Laske
Tina Laske
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