Trotz zweier Strafrunden verpasste Landertinger, der Zweite von Pokljuka, einen Platz auf dem Podest nur um zehn Sekunden. Dem 21-jährigen Tiroler, Weltmeister im Massenstart, missglückte schon beim Liegendschießen der letzte Schuss, der Ärger war danach groß. "Stehend habe ich dann voll riskiert, da kann ein Fehler passieren", analysierte Landertinger, der die beste Laufleistung des gesamten Feldes bot. "Die Atmosphäre hier und die Leute sind super, das hat mich in der Loipe schon gepusht."
Auch Landertingers Trainer Reinhard Gösweiner kritisierte seinen Schützling. "Das ist zuletzt immer das Gleiche mit ihm. Der letzte Liegend-Schuss geht daneben, da fehlt ihm die Konzentration, da ist er mit den Gedanken scheinbar schon auf der Loipe, daran muss 'Landi' noch arbeiten."
ÖSV-Trainer kritisierten Schussleistungen
Die Nationaltrainer Gösweiner und Alfred Eder waren mit den Schussleistungen der Österreicher am Donnerstag generell unzufrieden. "Ruhpolding hat einen sehr leichten Schießstand, auch die Bedingungen waren ideal. Da darf man nicht danebenschießen", sagte Gösweiner, "die Strafrunden sind einfach kaum aufzuholen." Für Eder waren die Fehlschüsse der Österreicher aber auch erklärbar, denn die Matten am Schießstand vereisten immer wieder, wurden dadurch sehr rutschig.
Christoph Sumann, der kommende Woche seinen 34. Geburtstag feiern wird, hatte bereits im Liegendschießen Probleme und fasste zwei Strafrunden aus, im Stehendschießen schaffte der Steirer einen "Nuller" und belegte den zehnten Rang. "Die Fehlschüsse kann ich mir nicht erklären, ab diesen zwei Fehlschüssen war das Rennen für mich gelaufen, das kann man bei der derzeitigen Dichte einfach nicht aufholen", sagte Sumann, der mit seiner Laufleistung sehr zufrieden war. "Ich hatte zuletzt stark angegriffene Bronchien, das Laufen bereitete mir aber trotzdem keine Probleme".
Pinter und Mesotitsch selbstkritisch
Auch Daniel Mesotitsch, der als 20. zwei Strafrunden laufen musste, und Fritz Pinter (24., ein Fehlschuss) waren mit dem Abschneiden halbwegs zufrieden, zeigten sich aber selbstkritisch, wenn sie auf ihre Schussleistungen angesprochen wurden. Nur Simon Eder, der nach drei Fehlschüssen nur 37. wurde, war völlig unzufrieden: "Das war einfach nicht mein Rennen."
Jubel gab es hingegen bei Tobias Eberhard. Der 25-jährige Salzburger lief bei einem Fehlschuss auf den 14. Rang. "Ein Superergebnis, das für mich völlig unerwartet kam. Ich habe mich im Vorfeld nicht gut gefühlt, obwohl mir die Loipe in Ruhpolding liegt. Aber dann ging mir einfach alles auf", strahlte Eberhard nach seinem besten Saisonresultat.
Der Jubel bei den österreichischen Betreuern fiel verhalten aus. "Wir sind aber wieder zurück, mit zwei Plätzen unter den Top Ten müssen wir zufrieden sein", zog Gösweiner ein Kurzresümee. "Das schwarze Wochenende von Oberhof ist für uns abgehakt." Der Blick geht nach vorne, denn am Samstag steht das Massenstart-Rennen auf dem Programm und am Sonntag gibt es zum Abschluss den Staffelbewerb. "Ein Stockerlplatz wäre jetzt schon noch schön", meinte Gösweiner.
Endklassement des 10-km-Sprintbewerbs:
Rang | Name | Nation | Schießen | Zeit | Rückstand |
1. | SVENDSEN Emil Hegle | NOR | 0+0 | 23:27.5 | |
2. | BJÖRNDALEN Ole Einar | NOR | 0+0 | 23:30.7 | +3.2 Sek. |
3. | GREIS Michael | GER | 0+0 | 24:01.0 | +33.5 |
4. | LANDERTINGER Dominik | AUT | 1+1 | 24:11.0 | +43.5 |
5. | FOURCADE Simon | FRA | 0+0 | 24:19.5 | +52.0 |
6. | FOURCADE Martin | FRA | 0+0 | 24:23.0 | +55.5 |
7. | TCHEREZOV Ivan | RUS | 1+0 | 24:28.7 | +1:01.2 Min. |
8. | TCHOUDOV Maxim | RUS | 0+0 | 24:29.2 | +1:01.7 |
9. | USTYUGOV Evgeny | RUS | 1+1 | 24:30.3 | +1:02.8 |
10. | SUMANN Christoph | AUT | 2+0 | 24:31.9 | +1:04.4 |
Weiters: | |||||
14. | EBERHARD Tobias | AUT | 0+1 | 24:46.4 | +1:18.9 |
20. | MESOTITSCH Daniel | AUT | 0+2 | 24:57.7 | +1:30.2 |
23. | PINTER Friedrich | AUT | 0+1 | 25:00.9 | +1:33.4 |
37. | EDER Simon | AUT | 1+2 | 25:25.5 | +1:58.0 |
83. | HAUSER Michael | AUT | 3+2 | 26:43.5 | +3:16.0 |
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