Angriff auf Spieler

Rapids Bickel: „Das ist boshaft und nicht fair“

Fußball National
06.11.2018 05:58

Mit dem 2:2 in Altach verpasste Rapid den Sprung in die Top 6, nimmt der Druck auf das Team im Grunddurchgang der Bundesliga weiter zu. Die „Krone“ sprach mit Sportdirektor Fredy Bickel über die aktuelle Situation - der Schweizer sprach aus, was ihm derzeit nicht passt und nahm auch zur Kritik an seiner Person Stellung.

„Krone“:Wie fällt ihr Fazit des sonntägigen 2:2 in Altach aus?
Fredy Bickel: Die erste Hälfte hat mir Freude bereitet, jeder hat gesehen, was im Team steckt. Die zweite Hälfte hat jene Probleme offenbart, die wir seit Monaten mitschleppen.

Was muss man der Mannschaft vorwerfen?
Dass wir die Tore zu einfach gekriegt haben und selbst die Tore nicht machen. Jeder zeigt für sich den Willen, aus einer Problemphase zu kommen, vergisst aber immer wieder, dass es nur zusammen geht.

Wie fällt ihr erstes Fazit der Ära Kühbauer aus?
Er hat gebracht, was wir uns erhofft und erwartet haben. Es ist etwas Ruhe eingekehrt, Didi spricht die Dinge klar an. Es bestätigt sich, dass er die einzig richtige Wahl war. Grundsätzlich somit ein positives Fazit. Aber wir brauchen einfach die Resultate …

Wie ist es erklärbar, dass Teams wie St. Pölten, Wolfsberg oder Hartberg in der Tabelle vor Rapid liegen?
Es zeigt sich, dass Mannschaften, die in der Sommerpause viel umstellen mussten, Mühe haben, Kontinuität hinzukriegen. Ob es Austria, Sturm oder Rapid betrifft. Davon profitieren die Kleinen, die ihre Arbeit auch sehr gut gemacht haben. Ich bin mir aber sicher, dass sich das im Laufe des Grunddurchgangs noch ausgleichen wird.

Wie groß ist die Gefahr, dass Rapid tatsächlich die Top 6 verpasst?
Das liegt an uns selbst. Wenn wir es unterschätzen und uns jetzt zu sicher fühlen, dass wir dort ohnehin noch hin kommen, dann wird es ganz heiß. Wenn uns hingegen jetzt schon bewusst ist, dass wir Punkte wie gestern, wo wir sie am Ende verschenkt haben, dringend brauchen und wir wissen, dass uns das nicht passieren darf, werden wir die Top 6 auch schaffen.

Was würde es für den Klub bedeuten, im Unteren Play-off spielen zu müssen?
Das können wir uns einfach nicht leisten. Daher will ich gar nicht daran denken.

Ex-Rapidler übten zuletzt auch an Ihnen heftige Kritik - ist diese für Sie nachvollziehbar?
Es ist nachvollziehbar, dass man mich kritisiert, angesichts dessen, was bisher abgelaufen ist. Nur was da der eine oder andere Experte von sich gab, hat mit Boshaftigkeit oder Frust zu tun. Weil er bei uns keine Funktion oder keinen Job hat. Weil da auch Dinge ausgesprochen werden, wo jeder Fußball-Kenner weiß, dass es kein Grund für die jetzige Situation sein kann.

Es hieß in diesem Zusammenhang auch, Sie hätten es nicht geschafft, einen Spieler zu holen, der Rapid weiterhalf.

Wenn jemand sagt, dass kein Neuzugang hilfreich war für Rapid, dann geht das an mir vorbei. Dann verstehe ich es überhaupt nicht gegenüber den Spielern. Wenn man Adnrija Pavlovic sieht, wie er Probleme hat und dafür kämpft, etwas zu bringen für uns. Oder wenn ich Boli Bolingoli sehe, der seinen Marktwert gesteigert hat, bei etlichen Klubs auf der Liste steht. Wieviel uns Luca Galvao sportlich gebracht hat und er auch finanziell ein großes Transferplus darstellte. Wenn dann jemand kommt und auf diese Weise die Spieler angreift, ist das boshaft und nicht fair. Da geht es nicht um mich, da geht es mir um die Spieler. Oder Christoph Knasmüllner: Er hat ein halbes Jahr nicht gespielt, musste sofort Leistung bringen, hat uns enorm geholfen, dass wir in die Gruppenphase der Europa League eingezogen sind. Er hat im Moment am meisten Scorerpunkte. Daher ist es Schwachsinn, was diesbezüglich ausgelassen wurde.

Christian Reichel, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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