Über die "Martin-Flugrettung" auf "Facebook" haben sich bereits Tausende eingetragen, darunter auch 500 Osttiroler, die Knaus so schnell wie möglich wieder an seinem Standort in Matrei haben wollen. Denn niemand versteht, warum Knaus-Hubschrauber bis zum 31. Dezember fliegen durften und am Tag darauf nicht mehr sicher genug für einen Rettungseinsatz sein sollen.
"Die Osttiroler verstehen nicht, warum wir nicht mehr fliegen dürfen", schildert "Martin 4"-Flugretter Gerhard Eder: "Wir haben bereits 4.000 Unterstützungserklärungen bekommen."
"Über das Ziel hinausgeschossen"
Ministerium und Austro Control haben bei ihren Vorarbeiten für die kommende Ausschreibung der Flugrettung in den Bundesländern Tirol, Salzburg und Vorarlberg ein wenig über das Ziel hinausgeschossen", ist Wolfgang Berger, Anwalt von Roy Knaus überzeugt: "Und ganz offenbar war ein Ziel, dass dabei Roy Knaus gar nicht mehr zum Zug kommen kann." Denn bereits am 11. August 2009 bestätigte die EASA (Europäische Luftfahrtbehörde), dass alle Knaus-Helikopter für Rettungsflüge geeignet sind. Bis die Austro Control drei Tage vor der Jahreswende noch schnell einen "Betriebshinweis" ins Netz stellte, der die Hubschrauber-Baumuster über die Leistungsklassen stellte.
Schlamperei oder mutwilliger Akt?
"Unter der Berücksichtigung der damals bestehenden Zertifizierungslage", so Anwalt Wolfgang Berger, erhebt sich die Frage: "War die Ausgrenzung der Knaus-Maschinen nur eine Schlamperei der Austro Control oder ein ganz bewusster, mutwilliger Akt?" Für den Knaus-Anwalt scheint klar: "Die Austro Control kann und muss das ganze Dilemma lösen. Dazu reichen zwei Zeilen, mit denen sie ihren einseitigen Betriebshinweis vom 28.12. ergänzt. Und sofort kann Roy Knaus wieder abheben."
Ruf- und Kreditschädigung
Wolfgang Ortner, Tiroler Knaus-Anwalt, ortet indes in zahlreichen Falschaussagen über seinen Mandanten, die zuletzt in der Öffentlichkeit auch von einer Hilfsorganisation gefallen sind, Ruf- und Kreditschädigung: "Neben Knaus haben auch andere Unternehmen wie ARA, Flymed oder der Christophorus Flugrettungsverein ihre Flotten nicht auf den Eurocopter 135 umgestellt. Auch sie sind betroffen." Und Knaus hat aufgerüstet: Um 1,2 Millionen Euro die MD900 in Hinterglemm, auch der Osttiroler "Martin" bekam stärkere Triebwerke um 700.000 Euro.
"Leistungsmäßig können unsere Maschinen mit allen mithalten, die in Österreich fliegen oder sie übertreffen sie sogar", sagt Roy Knaus. "Nur Bürokraten wollen uns verhindern."
Bild: Roy Knaus und seine Büro-Damen Esther, Dorli, Anita, Rita, Ingrid, Saskia
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