Mumie untersucht

Rätsel um toten Pfarrer aus dem Mühlviertel gelöst

Oberösterreich
05.11.2018 05:05

Woran ist er gestorben? Warum wurde der Tote mumifiziert? Fast 200 Jahre lang gab der „luftg’selchte Pfarrer“ von St. Thomas/Blasenstein Rätsel auf. Pathologen der Münchner Uni untersuchten die Mumie monatelang und präsentierten am Sonntag im Mühlviertel ihre sensationellen Erkenntnisse.

Die Mumie war Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckt worden, als man das Grab ausräumen wollte. Die Mumifizierung galt seither als weltweit beachtetes, ungeklärtes Wunder. Die Leiche wurde als Franz Xaver Sydler de Rosenegg (1709-1746) identifiziert, der Pfarrvikar in St. Thomas am Blasenstein war. Bisher nahm man an, dass er an Epilepsie starb (er gilt deshalb als Helfer bei dieser Krankheit). Oder, dass er vergiftet wurde, weil bei einem Röntgen eine kirschkerngroße Kugel in seinem Magen-Darm-Trakt entdeckt worden war.

Tuberkulose und Blutsturz
Am Münchner Institut für Pathologie wurden nun viele dieser Rätsel gelöst. Chefpathologe Andreas Nerlich und die Rechtsmediziner Peter Hofer und Oliver Peschel präsentierten die Ergebnisse: „Die rechte Lunge der Mumie zeigte eine fortgeschrittene Tuberkulose und einen Blutsturz als Todesursache. Die Leiche des Pfarrers war mit Stofffetzen, Holzspänen und Astwerk ausgestopft. Dann wurde der Tote in der Gruft bestattet, wo klimatisch günstige Verhältnisse dafür sorgten, dass die Leiche mumifizierte und nicht zerfiel.“

Er lebte gesund, arbeitete nicht hart
Wie die Wissenschaftler weiters feststellten, hatte der tote Pfarrvikar sehr gesund gelebt, aber nie hart gearbeitet. Ab sofort kann der „luftg’selchte Pfarrer“ wieder in seiner Gruft besichtigt werden.

Johann Haginger
Johann Haginger
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