Merls Lebensgeschichte

Die Botschaft gewinnt vor der Inszenierung

Oberösterreich
05.11.2018 13:30

Man hatte das Gefühl, als Ehrengast bei einem von großen Gefühlen getragenen Familienfest mit an der Erinnerungs-Tafel sitzen zu dürfen: Im Linzer Theater Tribüne feierte man die Premiere der szenischen Lesung „Harry Merl - Eine Lebensgeschichte“ - und man feierte den anwesenden Harry Merl, mittlerweile 84!

Harry Merl darf sich an vier wunderbare Kinderjahre erinnern, mit einer strengen Mutter und einem abgöttisch geliebten Vater. Dann kamen die Reichskristallnacht und das NS-Regime, das ihm den zweiten Namen Israel aufzwang. (Viel zu) Oft hört man an diesem Abend den Satz: „Wir haben sie nie wieder gesehen“ Doch Harry Merl hat nicht nur die Nazizeit in Wien überlebt, er wurde auch zu einem der Väter der österreichischen Familientherapie, war Leiter der Psychotherapie am damaligen Linzer Wagner Jauregg Spital.

Lebenserinnerungen
Dieses Projekt fädelt vor den Augen und Ohren der Theaterbesucher ein äußerst intensives Leben auf. Bettina Buchholz und ihre Tochter Hannah tragen den Text vor, für den Harry Merl seine Lebenserinnerungen zur Verfügung stellte - auch Film- und Fotomaterial. Die künstlerische Bewertung wird an so einem intensiven Abend schnell zweitrangig - hier gewinnt die Botschaft vor der Inszenierung.

Milli Hornegger/Kronenzeitung

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