Linoleum

Ein Klassiker mit vielen Gesichtern

Wohnkrone News
15.01.2010 12:33
Linoleum hat für viele noch immer den Beigeschmack eines fantasielosen 50er-Jahre-Küchen- und Flurdesigns. Ganz zu Unrecht. Denn der Klassiker unter den Bodenbelägen präsentiert sich heute in einer geradezu unglaublichen Formen- und Farbenvielfalt. Egal, ob als Bodenbelag oder als Wandverkleidung. Plus: Seine positive Ökobilanz macht ihn zu einem der umweltfreundlichsten Bodenbeläge überhaupt.

Zwischen echter Kunst und hippem Innendesign einerseits und fantasieloser Grau-in-Grau-Bodengestaltung der 50er und 60er Jahre andererseits, pendelt das Image des Klassikers „Linoleum“.

Vergessen wird dabei, dass das Linoleum wie kaum ein anderes Material der Innenraumgestaltung auch immer wieder ein Spiegelbild der jeweiligen Wohnstil-Epochen war – und ist. Und zwar quer durch alle Schichten. Nachdem es in den 60er Jahren weitgehend von synthetischen Bodenmaterialien abgelöst wurde, hat es in den letzten Jahren eine starke Renaissance erlebt und ist heute als umweltfreundliche Bodenbelagsvariante mit seinen modernen Mustern, Farben und Formen wieder aktueller denn je.

Die Gestaltung macht es aus
Linoleum wurde 1860 von dem englischen Chemiker Frederik Walton entwickelt und besteht auch heute noch im Wesentlichen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Leinöl, Kork, Holzmehl, Harzen, Farbpigmenten und Jute. Der Name selbst leitet sich im Übrigen auch von den lateinischen Bezeichnungen dieser natürlichen Grundstoffe ab (lineum = Lein und oleum=Öl).

Die ursprünglichen Entwürfe waren einfarbig. Zwar zeichnete sich das Linoleum schon stets durch die Möglichkeit des Gestaltens durch Bedrucken aus, doch in den Anfängen nutzten sich solche Aufdrucke durch den Alltagsgebrauch sehr rasch wieder ab. Moderne Verfahren wurden entwickelt und so versuchte man die Start-Akzeptanz für Linoleum etwa dadurch zu erhöhen, dass man besonders hochwertige Materialien wie zum Beispiel Orientteppiche oder edle Holzböden imitierte. Und das weit in das 20. Jahrhundert hinein.

Erst in Deutschland – auch heute noch traditionelle „Hochburg“ der Linoleum-Produktion – kam es zu eigenständigen Gestaltungsentwürfen in Verbindung mit Jugendstil oder Art-deco-Motiven. In den 20er-Jahren entwarfen sogar berühmte Künstler der Wiener Werkstätten wie zum Beispiel Josef Hoffmann eigene Muster. Die Machtergreifung durch die Nazis setzte der künstlerischen Entwicklung der vielseitig einsetzbaren Linoleumböden ein jähes Ende. Nach dem Krieg waren diese dann wieder stark gefragt, allerdings ging es hier vor allem um rasche Materialbereitstellung und so kehrte man wieder zu einfärbigen Mustern zurück.

Linoleum ist heute ein typisch europäisches Material und erobert nun als umweltfreundliches und in vielen verschiedenen modernen Designrichtungen erhältliches Innenraumgestaltungselement nicht nur Hotels und Büros, sondern zunehmend auch private Wohnbereiche.

Viele Produktvorteile
Der spezielle Mix aus natürlichen Materialien ist nicht nur kostengünstig und leicht zu verarbeiten, sondern sorgt auch für ein besonders angenehmes und elastisches Trittgefühl. Zudem besitzt Linoleum schallschluckende und wärmedämmende Eigenschaften. Besonders der Schallschutz bewährt sich rasch, wenn man durchs Haus tobende Kinder und/oder lärmempfindliche Nachbarn hat.

Hauptvorteil des Linoleums ist aber seine bekannte Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Belastungen. So bilden sich sogar Druckstellen durch hohe Belastungen nach einiger Zeit wieder zurück.

Zudem ist Linoleum nicht nur rutschfest und antistatisch, sondern beugt auch dem Wachstum von Bakterien vor. Ursache dafür ist die permanente Emission verschiedener Stoffe, die aus der praktisch nie endenden Leinölautoxidation an der Luft stammen. Allerdings empfinden sehr sensible Nasen diesen leichten „Linoleumgeruch“ nicht immer als angenehm, allergische Reaktionen (z.B. Schleimhautreizungen) sind laut Experten zwar selten, aber nicht ausgeschlossen.

Linoleum ist als Bahnenware oder als Fliesen erhältlich. Im Regelfall wird es von qualifizierten Fachleuten mittels Spezialkleber verlegt, mittlerweile gibt es aber auch einfache Click-Systeme.

Neue Technologien und frische Farben
Auf ein besonders umfangreiches Farb- und Designprogramm in Verbindung mit einem neuen, verbesserten Oberflächenschutz setzt Linoleum-Weltmarktführer „Forbo“.  Der umweltfreundliche und kostengünstige Belag soll wieder in breitem Maß heimische Wohnräume erobern. Sei es am Boden, an der Wand oder auch auf den Möbeln.

Mit zwölf Strukturen und 164 Farben ist die neue „Global 3“-Kollektion von Forbo daher auch die umfangreichste Linoleum-Kollektion, die es je gegeben hat. Mit Streifendesign, gewolktem Unibelag, klassisch marmorierten Strukturen und einfarbigem Purismus in allen Farbnuancen gibt es nun für so gut wie jede Raumsituation eine maßgeschneiderte Linoleumlösung für alle gewünschten Stilrichtungen.

Materialtechnisch soll dabei der neue renovierfähige und antibakterielle Oberflächenschutz „Topshield“ das Linoleum noch pflegeleichter und noch langlebiger machen. So sorgt das umweltfreundliche Finish (Natureplus-zertifiziert) vor allem auch für einen lang anhaltenden Farb- und damit auch Designschutz des modernen Linoleums.

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