Unwetter dauern an

„Apokalyptisch“: Tote und Zerstörung in Italien

Ausland
03.11.2018 17:12

Die schweren Unwetter halten Italien am Wochenende weiter fest im Griff: Seit Wochenbeginn herrschen in weiten Teilen Italiens Unwetter mit Starkregen und Sturm. Besonders betroffen ist der Norden des Landes, aber auch im Süden herrschte Alarmstimmung. Seit Freitag kamen wie berichtet drei Menschen durch Blitzschlag ums Leben (siehe Video oben), insgesamt sind bereits fünf Unwetter-Tote zu beklagen. Großteils verwüstet wurde zuletzt die Dolomiten-Provinz Belluno, wo Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Samstag von einer „apokalyptischen Situation“ sprach.

„Ganz Italien hat unter den Unwettern gelitten, doch im Raum von Belluno ist die Lage besonders schlimm“, sagte Borrelli bei einem Treffen mit dem Präsidenten der Region Venetien, Luca Zaia. In mehreren Orten gibt es seit Tagen kein Strom, teils auch kein Trinkwasser. Nach einem Erdrutsch am Freitag sind einige Dörfer nicht erreichbar.

„Es ist wie nach einem Erdbeben“, sagte Zaia. Teile der Dolomiten glichen einer Landschaft „wie auf dem Mond“. Die Baumstämme wurden bei mehreren Staudämmen angeschwemmt. „100.000 Hektar Wald sind durch Erdrutsche zerstört worden. Straßen müssen neu gebaut werden. Wir müssen sofort eingreifen, weil die Gefahr der Entvölkerung dieser Berggemeinden konkret ist“, sagte Zaia. 3000 ehrenamtliche Helfer seien im Einsatz, um die Straßen nach Erdrutschen und Überschwemmungen zu säubern.

Schwere Schäden wurden auch in der Provinz Udine gemeldet. Der Wald im Saisera-Tal in der Gemeinde Tarvis wurde zum Großteil zerstört. Der Sturm riss Schneisen in die Forste. Tausende Bäume seien entwurzelt, berichteten die Förster.

Venetien-Präsident Zaia telefonierte mit Premier Giuseppe Conte, der im Laufe der kommenden Woche erste Mittel für die betroffenen Gebiete zur Verfügung stellen will. Die Schäden in Venetien betragen eine Milliarde Euro, erklärte Zaia. In Venedig gab es erneut Hochwasser, teilweise lag der Wasserstand bei mehr als 108 Zentimetern, damit aber deutlich unter dem Niveau von Montag. Von den jüngsten Überschwemmungen der vergangenen Tage war auch der Markusdom betroffen.

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani besuchte am Samstag Terracina. Der Badeort südlich von Rom war am Montag von Windböen heimgesucht worden - zwei Personen kamen ums Leben und mehrere weitere wurden verletzt. Die Schäden an Gebäuden, in der Landwirtschaft und an den Stränden sind riesig.

Wegen der Schlechtwetterfront gab es am Samstag auch in Sizilien Probleme. Nach heftigen Niederschlägen war die Bahnlinie zwischen Palermo und Agrigent am Samstag unterbrochen. In der Gemeinde Sciacca im Süden der Insel stürzten Brücken ein. Teile der Kleinstadt waren isoliert. Stürme tobten auch auf Sardinien.

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