Gruppenvergewaltigung

Vorwürfe gegen Polizei – weitere Mittäter gesucht

Ausland
02.11.2018 12:51

Nach der Gruppenvergewaltigung im deutschen Freiburg kommen nun brisante Details ans Tageslicht. Der mutmaßliche Haupttäter Majd H. soll schon 2017 mit zwei weiteren Männern eine Frau vergewaltigt haben. Zudem wartete die Polizei offenbar mit seiner Verhaftung zu, obwohl schon vor der Tat ein Haftbefehl gegen ihn vorlag. Nun werden zwei weitere Mittäter gesucht.

Bisher hat die Polizei acht dringend tatverdächtige Männer in dem Fall festgenommen. Eine 18-jährige Frau war Mitte Oktober vergewaltigt worden, nachdem sie mit dem mutmaßlichen Haupttäter eine Freiburger Disco verließ. In dem Club hatte sie den Ermittlungen zufolge Drogen konsumiert, die sie möglicherweise wehrlos machten. Erst kürzlich wurde bekannt, dass insgeasamt bis zu 15 Männer an der Vergewaltigung beteiligt gewesen sein könnten.

Weitere DNA-Spuren gefunden
Nun gibt es zwei weitere DNA-Spuren von nicht identifizierten Männern, die mit keinem der bisher Verhafteten übereinstimmen. Man ist also auf der Suche nach zwei weiteren Mittätern.

Gegen den 22 Jahre alten Hauptverdächtigen sowie einen weiteren Verdächtigen wird den Angaben zufolge auch wegen eines weiteren Sexualdelikts aus dem Jahr 2017 ermittelt. Die Freiburger Ermittler waren in die Kritik geraten, weil gegen den 22-Jährigen bereits eine Woche vor der Gruppenvergewaltigung ein Haftbefehl wegen Drogendelikten vorgelegen hatte. Am 14. Oktober wurde die junge Frau vergewaltigt. Verhaftet werden sollte H. erst am 23. Oktober.

Warum wurde H. erst so spät verhaftet?
Die „Bild“ erhebt nun Vorwürfe gegen die deutsche Polizei. Dem Bericht zufolge war auf dem Haftbefehl vermerkt, dass es sich bei dem 22-jährigen Syrer um einen gefährlichen Intensivtäter handelt.

Reporter des deutschen Blatts machten sich auf die Suche und fanden dem Bericht zufolge relativ schnell seine Wohnung. Der Eingangsbereich wird von zwei Überwachungskameras gefilmt. Auf dem Material soll klar zu erkennen sein, dass H. nach der Tat um 4.45 Uhr nach Hause kommt. Am selben Tag soll er die Wohnung kurz vor Mittag wieder verlassen haben. Die Polizei sicherte das Material erst am 29. Oktober. 15 Tage nach der Vergewaltigung.

Vergewaltigung hatte Demonstrationen zur Folge
In Freiburg hatte die Tat hohe Wellen geschlagen, auch weil sieben der acht Verdächtigen Syrer sind. Zwei von ihnen präsentierten sich laut den Ermittlungen in sozialen Medien als Kämpfer der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Am vergangenen Montag nehmen einige Hundert Anhänger der AfD den Fall zum Anlass, in Freiburg gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung zu demonstrieren. Ihnen standen etwa 2.000 Gegendemonstranten gegenüber.

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