Seine Rekord-Trophäe

Marcel Hirscher: „Ich bin nicht besser als Thiem“

Wintersport
02.11.2018 05:55

Jung-Papa Marcel Hirscher (oben im Video) verließ als einer der Ersten die Gala. Davor plauderte der Ski-Held aber mit der „Krone“ über den besonderen Stellenwert der Rekord-Trophäe.

„Krone“:Marcel, du bist zum fünften Mal Österreichs „Sportler des Jahres“. Hast damit den nächsten Rekord geknackt, sogar Hermann Maier überholt. Macht das die Freude noch größer?
Marcel Hirscher: Nein, das macht für mich überhaupt keinen Unterschied. Die Auszeichnung berührt mich diesmal deshalb ganz besonders, weil ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zum letzten Mal auf der großen Gala-Bühne gestanden bin.

Das hast du aber schön öfter gesagt …
Ja, das stimmt schon (lacht). Aber jetzt ist das etwas anderes. Meine Wertigkeiten haben sich verschoben. Der bedingungslose Einsatz für den Sport ist nicht mehr gegeben. Dementsprechend werden die Leistungen von mir auch nicht mehr so außerordentlich sein. Das lässt sich nicht verbinden.

Du hast nach zweimal Olympia-Gold, dem siebenten Gesamt-Weltcup-Sieg und 13 Weltcup-Rennsiegen als Topfavorit gegolten. Kam die Wahl für dich trotzdem überraschend?
Ich hab schon gewusst, dass das die beste Saison meiner Karriere war. Mehr geht einfach nicht! Aber ich weiß schon auch, dass ich das große Glück habe, ein Skifahrer im völlig skiverrückten Österreich zu sein. Und dass da auch Leute aus Weltsportarten nominiert waren, wie Tennis-Star Dominic Thiem oder Rallye-Dakar-Sieger Hias Walkner.

Ist es überhaupt möglich, diese Ausnahme-Leistungen zu vergleichen?
Das ist unmöglich. Ich würde nie behaupten, dass meine Leistungen besser sind als die von Dominic oder Hias. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass es unserem kleinen Land Österreich so oft gelingt, solch große Sportler herauszubringen. Toll, was wir da alle miteinander zusammenbringen. Deshalb: Ich nehme diesen Preis stellvertretend für all die tollen Sportler in unserem Land entgegen!

Bei Olympia hast du dich enttäuscht vom Flair in Südkorea gezeigt, hast dir die Momente des Erfolgs anders, größer vorgestellt. Strahlen die zwei Goldenen mittlerweile schon heller?
Ja, es ist definitiv schon viel besser geworden! Zum Glück haben wir Menschen diese Eigenschaft. Man vergisst, was man vor Ort alles erlebt hat, und das Positive in Form der beiden Goldmedaillen bleibt bestehen.

Zum Schluss noch eine aktuelle sportliche Frage: Wie laufen die Vorbereitungen auf den Slalom in Levi am 18. November, wo wird trainiert?
Puh, keine Ahnung! Fakt ist, dass durch die Sportler-Wahl der Druck auf meinen Schultern natürlich nicht kleiner geworden ist. Aber das ist gerade nicht mein primärer Fokus …

Alex Hofstetter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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