„Offenes“ Wahrzeichen

Der Wind fegte die Planen auf der Festung weg

Salzburg
01.11.2018 21:33

Sorgenvoll blicken die Salzburger auf ihr beschädigtes Wahrzeichen. Zwei Tage nachdem ein Unwetter Teile des Daches abdeckte, fegten am Donnerstag erneut heftige Windböen über die Festung. Mit Folgen: Ein Großteil der gerade erst befestigten Planen wurden weggerissen. Zumindest bis heute bleiben die Löcher offen.

Am Feiertag gegen 7.45 Uhr erreichten zwei Anrufe die Berufsfeuerwehr Salzburg, erzählt Einsatzleiter Klaus Gogg im Gespräch mit der „Krone“. „Uns wurde mitgeteilt, dass aufgrund von Windböen die Planen davon fliegen.“ Gemeinsam mit vier Höhenrettern und einem Feuerwehrmann schritt Gogg und sein Team rauf auf das Dach der Festung. „Wir haben die Planen runtergeschnitten und demontiert.“ Vier Stunden war die sechsköpfige Truppe beschäftigt.

Zweiter Festungs-Einsatz binnen zwei Tagen

Die Löcher auf dem Festungsdach wurden aber absichtlich offen gelassen - und bleiben es zumindest noch heute. „Das haben wir so mit den Verantwortlichen vereinbart. Uns fehlte auch das Material und die Leute, um die Löcher abzudecken.“   Heute sollen Zimmerer wieder rauf auf das Dach der fast 950 Jahre alten Wehranlage. Geplant ist die Errichtung eines provisorischen Daches - auf Planen könnte womöglich verzichtet werden.   Dabei drängt auch die Zeit, denn Niederschlag könnte ins Innere der Festung gelangen und dort weitere Schäden anrichten. „Bis zum frühen Nachmittag wird es definitiv trocken bleiben“, versichert Johannes Schweiger vom Wetterdienst Ubimet. „Am Abend ist aber mit leichtem Regen zu rechnen.“

Sorge um Regen

Windspitzen bis zu 60 Stundenkilometer wurden laut Schweiger am Donnerstagvormittag gemessen. Doch „aufgrund der höheren und exponierten Lage der Festung“ zog der Südwind kräftiger durch und riss ungefähr zwei Drittel der Abdeckungen hinunter. Einige der Planen landeten im derzeit gesperrten Burghof.

Mindestens 500.000 Euro Schaden

„Vaia“ hieß das Sturmtief, welches bei der Festung Hohensalzburg große Löcher hinterließ. 300 Quadratmeter Dachfläche wurden Dienstagfrüh beschädigt.  Erwartet wird eine Schadenssumme von mehr als einer halben Million Euro. Nun sollen Zimmerer an einem Not-Dach arbeiten.

Schindeln, Holzbalken und Ziegelsteine flogen früh morgens vom Dach in den Burghof - zu einer Zeit, als glücklicherweise keine Besucher die Festung besichtigten. Das Land versprach, dass das Wahrzeichen „möglichst schnell und ordentlich“ repariert wird.  Von den Schäden besonders stark betroffen sind die Bereiche Zeughaus, Schmiedstöckl und Schüttkasten.

Neues Dach kommt 2019

Das Dach muss nun zuerst winterfest gemacht werden, danach sind die Statiker mit ihren Prüfungen dran. Eingestürzte Kamine haben Risse im Mauerwerk verursacht, heißt es in einer Aussendung des Landes. Im Frühjahr sollen neue Dachstühle gebaut und neue Dächer draufgesetzt werden.

„Über die finanzielle Bedeckung werden wir mit dem Bund und der zuständigen Versicherung Gespräche führen“, teilt der zuständige Vize-Landeshauptmann Christian Stöckl mit. Dabei ist das Land überhaupt erst seit Dezember 2016 für die Festung verantwortlich: Der Bund verschenkte es im Rahmen des 200-Jahr-Jubiläums.  Damals schloss das Land auch eine Versicherung für Sturmschäden ab.

Festungs-Besuch „eingeschränkt“ möglich

Der Besuch der Festung ist derzeit nur „eingeschränkt möglich“, heißt es auf der Homepage. In den nächsten Tagen werden zudem beim Fußweg Sicherungsarbeiten durchgeführt.  Offenbar ist auch eine vorübergehende Überdachung für Fußgänger geplant. Am Montag soll der Fußweg wieder geöffnet werden - die Festungsbahn steht übrigens ab Mittwoch still. Revisionsarbeiten werden bis zum 9. November durchgeführt. Nächste Woche soll auch wieder der Burghof für alle Besucher geöffnet werden.

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