Der Fall einer 56-jährigen Köchin, die gekündigt worden ist, weil sie nicht zwölf Stunden pro Tag arbeiten wollte, ist der Regierung äußerst unangenehm. Nun wird eine Erweiterung des Arbeitszeitgesetzes angedacht. Die SPÖ betont: „Wir werden die Koalition beim Reparieren beim Wort nehmen.“
„Wir machen Gesetze nicht, damit sie missbraucht werden“, sagt ÖVP-Klubobmann August Wöginger.
Wie berichtet, haben Türkis und Blau jener 56-jährigen Hilfsköchin, die gekündigt worden ist, weil sie nicht zwölf Stunden pro Tag arbeiten wollte, Unterstützung angeboten. Und Wöginger stellte gegenüber der „Krone“ auch eine Erweiterung des Arbeitszeitgesetzes mit einem expliziten Kündigungsschutz in Aussicht.
„Menschen gehen aus Angst nicht an die Öffentlichkeit“
Das reicht Gewerkschafter und SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch bei Weitem nicht. Es gebe viele ähnliche Fälle, doch die Menschen würden damit aus Angst um ihren Arbeitsplatz nicht an die Öffentlichkeit gehen. Da helfe die viel gepriesene Freiwilligkeit rein gar nichts, so Muchitsch. Wer nicht in die Kategorie Facharbeiter falle, sei für unsoziale Arbeitgeber ersetzbar.
„Es bedarf nun langer gesetzlicher Kündigungsfristen mit hohen Entschädigungszahlungen an die Betroffenen. Wir werden ÖVP und FPÖ beim Reparieren dieses Gesetzes beim Wort nehmen“, gibt sich der Gewerkschafter kämpferisch.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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