In Doha

Trotz Stürzen: US-Turnerin schreibt WM-Geschichte

Sport-Mix
01.11.2018 16:24

Die US-Amerikanerin Simone Biles hat bei den Turn-Weltmeisterschaften in Doha Geschichte geschrieben. Die 21-Jährige holte im Mehrkampf trotz je eines Sturzes am Sprung und am Schwebebalken Gold und gewann damit als erste Athletin überhaupt vier Mehrkampf-WM-Titel. Biles übertrumpfte die Russin Swetlana Chorkina, die 1997, 2001 und 2003 triumphiert hatte.

Aber nicht nur das! Nein, Biles gewann ihr zweites Gold in Doha auch mit Nierensteinen. Kurz vor Beginn der Weltmeisterschaften wurde der Turn-Star mit starken Schmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Dort wurden Nierensteine bei der 21-Jährigen diagnostiziert. Ein Eingriff hätte jedoch zur Folge gehabt, dass sie die Titelkämpfe verpasst. Das wollte Biles nicht - und entschied sich die OP zu verschieben. 

Für Biles war es trotz der ungewohnten Fehler ein überaus gelungenes Comeback zwei Jahre nach den Spielen in Rio, als sie viermal Gold gefeiert hatte. Hinter ihr liegt eine schwere Zeit mit Gewissensqualen. Im Jänner hatte sie öffentlich gemacht, wie viele andere Teamgefährtinnen auch vom früheren US-Teamarzt Larry Nassar missbraucht worden zu sein. Strahlend feierte sie nun ihren Erfolg mit ausgebreiteter US-Fahne. Bisher hatte sie gemeinsam mit der Russin Swetlana Chorkina die Rangliste angeführt.

Biles setzte unter einem Aufschrei der nur wenigen Zuschauer im Aspire Dome den von ihr kreierten Sprung, den gestreckten Vorwärtssalto mit zwei Schrauben, zum Auftakt auf das Hinterteil. Doch die Referees zeigten sich gnädig und vergaben mit 14,533 Punkten dennoch eine hohe Note, so dass ihre Aufholjagd vom dritten Gesamtrang aus begann.

Schon nach dem Barren lag sie wieder in Front, musste aber auch am Balken noch einmal vorzeitig zu Boden. Damit fiel ihr Vorsprung mit Punktzahl 57,491 vor der Japanerin Mai Murakami (55,798) und Teamgefährtin und Tielverteidigerin Morgan Hurd (55,732) knapper aus als erwartet.

Für den neue US-Coach Tom Forster steht Simone Biles in einer Reihe mit anderen Sportgrößen wie Michael Jordan oder Usain Bolt, das bekräftige er in Doha. Biles selbst bleibt indes auf dem Teppich: „Ich bin kein Star, ich bin nur Simone Biles.“

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(Bild: KMM)



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