Hoppala bei Schau

Kunstwerk zerstört: „Hab den Penis kaputtgemacht“

Viral
31.10.2018 16:06

Ein Kunstwerk im deutschen Erlangen ist durch ein Missgeschick zu unerwarteter Berühmtheit gekommen - eines der dort ausgestellten Keramik-Objekte hatte nicht ausreichend Standhaftigkeit bewiesen. Ein Mann war über eine der drei hüfthohen Skulptur gestolpert. Er soll das Hoppala erschrocken mit „Ich hab den Penis kaputtgemacht“ kommentiert haben. Der obere Teil zerbrach in mehrere Teile. Nun ist das gute Stück ein Fall für die Versicherung.

Im Kunstpalais Erlangen stellten am 21. Oktober mehrere Künstler beim Herbstsalon aus. Ein Werk stahl den anderen dabei überraschend die Show: Eine provokante Penis-Skulptur der Künstlerin Anna Maria Bieniek ging nur etwa eine Stunde nach der Eröffnung schon kaputt.

Für die Künstlerin ist der Vorfall ein Drama und „schöne Geschichte“ zugleich, wie sie am Mittwoch sagte: Wegen des Unfalls erhalte sie wohl deutlich mehr Aufmerksamkeit, als es sonst der Fall gewesen wäre, gibt die 39-Jährige zu. Andererseits sagt sie inzwischen auch: „Stopp, Leute, es geht eigentlich um ein Kunstwerk.“ Mehrere Medien hatten bereits über den Vorfall berichtet.

Bienieks Skulptur „I am not a Toy“ besteht aus drei bunten Penissen - etwa zwischen 40 und 60 Zentimeter groß -, die auf runden Standfüßen in verschiedene Richtungen wackeln können. Nur rund eine Stunde nach der Eröffnung sei einer der anderen Künstler über einen der Penisse gestolpert, als er sich den Erklärungstext durchlesen wollte, berichtete Bieniek.

Künstlerin verzeiht tollpatschigem Kollegen
Zuerst habe sie sich spontan gedacht: „Ich bin kein Banksy.“ Anfang Oktober hatte der britische Graffiti-Sprayer eines seiner Werke bei einer Auktion in London bewusst selbst zerstört. Sie habe die Zerstörung ihres Werks dagegen nicht gewollt, sagte Bieniek - erst recht nicht bei ihrer ersten Ausstellung. Auch der Mann, der über den Penis gestolpert sei, habe das nicht absichtlich gemacht. „Es war keine Provokation.“

Kunstwerk entstand aus „kleiner Wut“ auf Männer
Inzwischen sehe sie auch positive Seiten: Sie sei aufgrund des Vorfalls mit vielen Männern ins Gespräch gekommen. Ihr Werk sei eigentlich aus einer „kleinen Wut“ auf Männer entstanden, deren Sexualtrieb ihrer Ansicht nach oft zu große Macht über diese habe. „Manche können damit nicht umgehen“, sagte die 39-Jährige. „Das alles ist aber immer noch ein Tabu-Thema.“

Und die Geschichte mit dem zerbrochenen Penis sei „für jede Zeitung ein Schlager“. Die 39-Jährige sagt: „Natürlich ist es für mich auch Werbung.“ Der Unfall habe sie aber auch auf neue Ideen für Kunstwerke gebracht. Ihre Lebenseinstellung sei ohnehin: Nichts passiert umsonst. „Ich werde daraus kein Drama machen, es gibt Schlimmeres.“ Sie hoffe nun einfach, dass man es mit der Versicherung des Mannes klären könne und sie eine Entschädigung bekomme. „Denn auch Künstler müssen von irgendwas leben.“

Die Leiterin des Kunstpalais‘, Amely Deiss, sagte zu dem Vorfall, sie wünsche sich, dass ihr Haus auch bei anderen Ausstellungen einmal so viel Aufmerksamkeit bekomme. Der Vorfall sei nun ein Versicherungsfall und gehe seinen Gang. Die Künstlerin habe den Penis ein wenig repariert, ein Loch aber darin gelassen. Das Kunstwerk sei weiterhin in Erlangen zu sehen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele