Seelenwärmer

Teetradition rund um die Welt

Gesund
08.11.2018 06:00

Wie trinken Sie Ihren Tee? Heiß und süß? Mit oder ohne Milch? Warum nicht mal mit einem Stück Butter oder einer Prise Gewürze? Lassen Sie sich inspirieren!

Wer an Tee denkt, denkt auch an England. Obwohl die Pflanze dort nicht angebaut wird, ist die Teekultur der Insel weltbekannt, und die Briten zählen nach den Chinesen und Ostfriesen zu den Weltmeistern im Teetrinken. Eine echte Glaubensfrage ist bei den Engländern die Zugabe von Milch, wodurch der kräftige Tee milder wird: Mif oder Tif? Also zuerst kalte Milch in die Tasse und dann mit Tee auffüllen (Milk in first) oder umgekehrt - Tea in first. 

Marokko
Was den Engländern ihr Schwarztee, ist den Marokkanern der Minztee. Dabei wird zuerst Grüntee mit wenig Wasser übergossen und in einem Topf aufgekocht. Der erste Sud wird weggeschüttet, um den bitteren Geschmack zu vermeiden. Dann kommt frische, marokkanische Minze, genannt Nana, dazu, mit Wasser aufgefüllt und gut durchgekocht. Traditionell trinkt man Minztee sehr süß und aus kleinen Gläsern. Dabei wird der Tee vom Gastgeber mehrmals von der Kanne in die Gläser und wieder zurückgeschüttet. So entsteht die perfekte Mischung aus Tee und Zuckerschaum. 

Indien
Indien ist das Land der Gewürze - das zeigt sich auch beim Teegenuss, der fester Bestandteil des indischen Alltags ist. Anders als in Ostasien existiert hier keine einheitliche Teekultur. So wirken teilweise immer noch die Einflüsse der britischen Kolonialmacht nach, und die indische Oberschicht orientiert sich an der klassischen Tea Time. Am weitesten verbreitet ist allerdings der Masala Chai. Dafür wird Schwarztee mit Gewürzen wie Kardamom, Zimt, Kurkuma und Ähnlichem verfeinert sowie mit Milch aufgekocht. Je länger das Getränk kocht, desto intensiver der Geschmack. Zum Süßen kommt Honig dazu. 

Tibet
In Tibet gilt Tee als Nahrungsmittel. Denn durch die Zugabe von Butter wird jede Schale sehr nahrhaft - gemeint ist der sogenannte Yak-Buttertee, „Po cha“: Dabei vermahlt man den gepressten Teeziegel zu Pulver und lässt ihn für längere Zeit in einem Kessel köcheln. Anschließend wird das Getränk in ein Holzgefäß gegossen, mit Yak Butter verdünnt und mit Salz abgeschmeckt. Diese Mischung wird erneut erhitzt und anschließend serviert. 

Österreich
Starre Regeln und festgeschriebene Teezeremonien sucht man hierzulande vergeblich. Viel mehr gilt in Österreich: Erlaubt ist, was schmeckt. Und das sind vor allem Früchte und Kräutertees, die hierzulande fast 80 Prozent des gesamten Teekonsums ausmachen. Heute beleben neue Trends und Spezialitäten immer wieder die österreichische Teekultur - vom süßlichen Rooibostee über den erfrischenden Matcha bis hin zu aromatischen Mischungen mit Gewürzen.

„Wie kaum ein anderes Getränk bietet Tee für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis eine passende Sorte bzw. Mischung. Ob Genuss, Gesundheit oder der Wohlfühlfaktor im Vordergrund steht - das Heißgetränk ist vielfältig und abwechslungsreich. Das schätzen die Österreichischen Teetrinker“, erklärt Andrew Demmer, Präsident des Österreichischen Teeverbandes anlässlich des Weltteetages.

Karin Rohrer-Schausberger, Kronen Zeitung

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