„Wettbewerb gefährdet“

Tech-Firmen warnen vor europäischer Digitalsteuer

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31.10.2018 08:12

Europäische Internet-Unternehmen wie Spotify, Zalando und Booking.com haben eindringlich vor der Einführung einer europäischen Digitalsteuer gewarnt. Eine solche Steuer würde das Wachstum europäischer Firmen gefährden und ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen Wettbewerb schwächen, erklärten die Chefs von insgesamt 16 Unternehmen in einem Brief an die EU-Finanzminister.

Die EU-Kommission hatte im März eine Abgabe von drei Prozent des Umsatzes von Internetkonzernen in den EU-Staaten vorgeschlagen. Die Kommission möchte Werbeeinnahmen und Einnahmen aus dem Handel mit Nutzerdaten besteuern. Im Fokus der Maßnahmen liegen US-Internetriesen wie Google, Apple und Amazon. So soll verhindert werden, dass Konzerne in EU-Ländern weiterhin Milliarden umsetzen, die Gewinne dort aber kaum versteuern.

„Doppelte Besteuerung“
Eine Digitalsteuer würde zu doppelter Besteuerung und Willkür führen, warnten nun die europäischen Firmenchefs in ihrem Brief. Etwa sei nicht klar, wie der Umsatz der Firmen in einzelnen Ländern berechnet werden soll. So drohten Unsicherheit und Kapitalmangel, Innovation würde unterbunden und der angestrebte digitale EU-Binnenmarkt untergraben.

Auf EU-Ebene war das Unterfangen „Digitalsteuer“ zuletzt ins Stocken geraten. Im Rat der Mitgliedsstaaten fand sich bisher keine Mehrheit. Widerstand kommt insbesondere aus Irland, wo mehrere große Internetfirmen ihren Sitz haben, aber auch aus Deutschland. In Berlin gibt es Befürchtungen, die Steuer könnte den Handelskonflikt mit den USA verschärfen.

„Sorge vor Gegenmaßnahmen“
Dieser Sorge schlossen sich auch Spotify, Zalando und Co in ihrem Brief an. Sie warnten vor „Gegenmaßnahmen von Drittländern“ und in der Folge vor einer „willkürlichen Besteuerung der Einnahmen europäischer Unternehmen in diesen Ländern“.

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