Geflunkert

Jeder Vierte macht Falschangaben im Internet

Web
12.01.2010 11:47
Jeder Vierte hat online schon einmal falsche Angaben zu seiner Person gemacht. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des deutschen Branchenverbandes BITKOM und dem Forschungsinstitut Forsa hervor. "Mit der Wahrheit nehmen es manche nicht allzu genau", erklärte BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer. Viele Nutzer verschleierten zuweilen ihre Identität oder täuschten falsche Eigenschaften vor. "Dafür gibt es teils sehr verständliche Gründe," so Scheer.
Besonders beliebt sei das Tricksen bei Name und Alter. Von denen, die im Web schon einmal geflunkert haben, hat jeder zweite diese Angaben manipuliert. Jeder dritte hat schon einmal eine falsche Telefonnummer angegeben und jeweils jeder vierte macht falsche Angaben zu seiner E-Mail-Adresse, seinem Einkommen und körperlichen Eigenschaften. Immerhin 14 Prozent der Schwindler geben sogar ein falsches Geschlecht an.

Die Gründe sind sehr unterschiedlich. "In erster Linie sind Falschangaben eine Abwehrreaktion gegenüber den zahlreichen Datenabfragen im Internet", so Scheer. 58 Prozent der Schwindler ist es suspekt, so viele persönliche Daten preiszugeben. Fast ebenso viele (48 Prozent) versuchen, unerwünschter Werbung zu entgehen.

Doch es gibt auch User, die anderen bewusst etwas vorspielen. Jeder sechste, der im Netz gelogen hat, will sich der Umfrage zufolge "im Internet ausleben ohne negative Folgen". Zehn Prozent der Schwindler wollten sich unerkannt nach einem neuen Partner umschauen und fünf Prozent schlicht zum Spaß andere an der Nase herumführen.

"Nicht alles preisgeben und nicht alles glauben"
"Wie im richtigen Leben brauchen Internet-Nutzer ein gesundes Misstrauen", resümiert Scheer. "Gerade weil man seinem Gegenüber nicht live ins Gesicht sieht, sollte man nicht alles preisgeben und nicht alles glauben." Der BITKOM-Präsident rät auch, mit persönlichen Angaben im Internet sparsam umzugehen: "Internet-Surfer sollten bewusst entscheiden, wem sie welche Details preisgeben. Man muss nicht jedes weiße Feld ausfüllen."

Datenschutz-Möglichkeiten nur unzureichend genützt
Bei vielen Diensten können Nutzer selbst bestimmen, wer ihre Kontaktdaten und andere persönliche Einträge sehen darf. Das gelte vor allem für soziale Netzwerke wie Facebook, StudiVZ oder Xing. Bei Web-Shops und Infodiensten könnten die Einstellungen zu Werbung oft individuell geändert werden. Die Möglichkeit, den Datenschutz selbst anzupassen, werde jedoch von gut einem Drittel der User nicht genutzt, erklärt Scheer.

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