Die Gründe sind sehr unterschiedlich. "In erster Linie sind Falschangaben eine Abwehrreaktion gegenüber den zahlreichen Datenabfragen im Internet", so Scheer. 58 Prozent der Schwindler ist es suspekt, so viele persönliche Daten preiszugeben. Fast ebenso viele (48 Prozent) versuchen, unerwünschter Werbung zu entgehen.
Doch es gibt auch User, die anderen bewusst etwas vorspielen. Jeder sechste, der im Netz gelogen hat, will sich der Umfrage zufolge "im Internet ausleben ohne negative Folgen". Zehn Prozent der Schwindler wollten sich unerkannt nach einem neuen Partner umschauen und fünf Prozent schlicht zum Spaß andere an der Nase herumführen.
"Nicht alles preisgeben und nicht alles glauben"
"Wie im richtigen Leben brauchen Internet-Nutzer ein gesundes Misstrauen", resümiert Scheer. "Gerade weil man seinem Gegenüber nicht live ins Gesicht sieht, sollte man nicht alles preisgeben und nicht alles glauben." Der BITKOM-Präsident rät auch, mit persönlichen Angaben im Internet sparsam umzugehen: "Internet-Surfer sollten bewusst entscheiden, wem sie welche Details preisgeben. Man muss nicht jedes weiße Feld ausfüllen."
Datenschutz-Möglichkeiten nur unzureichend genützt
Bei vielen Diensten können Nutzer selbst bestimmen, wer ihre Kontaktdaten und andere persönliche Einträge sehen darf. Das gelte vor allem für soziale Netzwerke wie Facebook, StudiVZ oder Xing. Bei Web-Shops und Infodiensten könnten die Einstellungen zu Werbung oft individuell geändert werden. Die Möglichkeit, den Datenschutz selbst anzupassen, werde jedoch von gut einem Drittel der User nicht genutzt, erklärt Scheer.
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