Kein Sapporo-Antritt

Schlieri entscheidet sich gegen Japan und für die Mode

Tirol
12.01.2010 10:13
"Stimmt, ein bissl Taktiererei ist schon dabei", lachte Gregor Schlierenzauer. Für zwei Weltcupbewerbe nach Sapporo fliegen und dort die Weltcup-Führung verteidigen oder "eine Woche in der Infrarotkabine und der Sauna regenieren, ein bissl am Design meiner Mode arbeiten, die noch vor den Olympischen Spielen auf den Markt kommen soll" (Zitat "Schlieri") - das war die Frage. Und er entschied sich am Montagnachmittag gegen Japan und für die Mode.

Die Pause ist nach sechs Bewerben binnen 13 Tagen auch angebracht. "Obwohl ich mich körperlich im Moment super fühle. Und wenn ich nicht in Japan bin, Ammann dort zweimal gewinnt, schenke ich ihm praktisch 200 Punkte, die wohl kaum noch aufzuholen sind", grübelte der mit dem siebenten Sieg zum alleinigen Rekordhalter im Skiflug-Weltcup aufgestiegene Tiroler ("Vielleicht sollt' ich mir jetzt eine kleine Krone auf den Helm picken"). Nachsatz: "Andererseits: Weltcupsieger bin ich schon, Olympische Spiele finden nur alle vier Jahre statt."

Zeit für eine Pause wäre vor den Spielen sonst aber kaum noch gewesen. Fünf Weltcups stehen nach Sapporo und vor Olympia noch auf dem Programm, der letzte vor Vancouver am 6. Februar in Willingen, eine Woche später geht es bereits um olympisches Gold auf der Normalschanze.

Schlieri: "Ich glaube, dass Ammann in den Flieger steigt"
Auch Weltcup-Rivale Simon Ammann, der das "Gelbe" durch Platz fünf am Kulm an Schlierenzauer verlor, hielt sich in Sachen Sapporo nach dem Fliegen bedeckt - "aber ich glaube, dass er fliegt, denn der Weltcup-Gesamtsieg fehlt noch in seiner Sammlung", vermutete Gregor.

Was tun die anderen ÖSV-Adler?
Andi Kofler und Wolfgang Loitzl ("Eine Pause tut ganz gut, außerdem kann ich dann meinen 30. Geburtstag zu Hause feiern") lassen Sapporo ebenfalls aus, Morgenstern, Koch, Thurnbichler, Zauner und Mario Innauer steigen am Mittwoch ins Flugzeug.

Schlieri will heuer nicht nur olympisches Gold
Für Schlierenzauer gibt's heuer aber neben Olympia noch eine weitere "Operation Gold": Ende März steigt in Planica die Skiflug-WM, wo er beide Titel (Einzel und Team) zu verteidigen hat.

Fliegt Schlieri bald 250 Meter
"Skifliegen ist einfach das Größte", strahlte er nach dem Sieg am Kulm - und war begeistert, als er hörte, dass Hubert Neuper die steirische Monsterschanze bis 2012 auf Weiten bis zu 250 Meter ausbauen will: "250 Meter zu fliegen müsste ein unglaubliches Gefühl sein. Aber der Druck bei der Landung dürfte halt nicht größer sein als jetzt am Kulm bei 210 Metern, sonst wird"s gefährlich."

von Egon Rejc, Kronen Zeitung

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