„Big Bang Theory“

Das verraten die „Nerds“ der „Krone“ über das Ende

Adabei
29.10.2018 13:00

Nach zwölf Staffeln geht „The Big Bang Theory“ heuer zu Ende. Die Serien-Helden Kaley Cuoco, Jim Parsons und Johnny Galecki plauderten mit der „Krone“ über das große Finale.

Sie war die zwölf Jahre lang die erfolgreichste Sitcom Amerikas. Das Rezept von „The Big Bang Theory“: Man vermischt schrullige Strebertypen mit weiblicher Schönheit. So wurden aus Sheldon, Leonard und Penny Kultfiguren der Popkultur. Doch nach zwölf Jahren wird jetzt die letzte Staffel abgedreht.

„Krone“: Wie schwer ist es, nach einer so langen Zeit Abschied zu nehmen?
Johnny Galecki: Ich fühle schon tiefe Trauer, dass es bald vorbei ist. Wir lieben es, am Set zu sein, wir lieben die Show und lieben uns alle. Die Entscheidung, Schluss zu machen, war für uns alle sehr hart. Es hat viele Tränen gegeben. Aber am Ende waren wir uns alle einig, dass es der richtige Zeitpunkt ist.

Kaley Cuoco: Als ich informiert wurde, habe ich geheult. Ich konnte gar nicht reden, nur schluchzen. Ich glaube, die ganze Crew war 30 Minuten lang in Tränen und wir haben uns gegenseitig getröstet. Ich habe eine gute Woche gebraucht, um mich wieder einzukriegen.

Jim Parsons: Der Gedanke, dass man einander bald nicht mehr sieht, ist am schmerzhaftesten. Etwa so, als ob man seinen Hund einschläfern lassen muss. Ich weiß, das klingt jetzt etwas makaber, geht aber in dieselbe Richtung. Der Fakt ist, wir sind nicht nur Kollegen, sondern sind in den zwölf Jahren zu einer Familie zusammengewachsen. Ich denke, je näher die letzte Szene rückt, desto härter wird es werden.

Sie klingen bereits sehr sentimental.
Parsons: Normalerweise neige ich nicht dazu, ein sentimentaler Mensch zu sein. Aber in diesem Fall überkommt es mich. Ich hoffe sehr, dass wir uns alle noch mal am letzten Aufnahmetag alle sehen.

Galecki: Vielleicht verreisen wir alle zusammen nach Drehschluss. Ein gemeinsames Wochenende sollte es schon sein. Eine simple Good-bye-Party wäre nicht angemessen. Darüber haben Kaley und ich heute gerade gesprochen.

Cuoco: Das wäre ein Mega-Abschluss.

Gibt es ein Souvenir vom Set, das Sie unbedingt mitnehmen wollen?
Cuoco: Im Wohnzimmer hängt auf der linken Seite ein Bild von einem Roboter mit einem Donut in der Hand. Es ist ein sehr schräges Kunstwerk. Es hing dort schon bei der Pilotfolge und ich will es unbedingt haben!

Galecki: Ich habe schon einiges eingesteckt in den vergangenen Monaten. (zwinkert) Aber ich will unbedingt Leonards Brille haben. Und Simon Helberg (er spielt Howard Wolowitz, Anm.) nehme ich auch mit ... (lacht)

Parsons: Hey, das habe ich auch schon überlegt! Simon und ich haben uns eine Garderobe geteilt. Ich habe in den zwölf Jahren mit ihm so einige tiefe Gespräche geführt. Mann, wird mir das fehlen!

Simon ist aber keine Requisite.
Parsons: Okay, es gibt da so ein gestreiftes Kissen auf der Couch im Appartement. Das scheint besonders wertvoll zu sein, weil es nie während der Proben daliegt, sondern nur, wenn wir dann drehen. Es muss wohl nur eins davon geben. Und das würde ich gerne haben. Für die Couch im Haus meiner Mutter. Sie liebt diese Serie mehr als jeder andere Fan und ist untröstlich, dass es bald zu Ende ist.

Wissen Sie schon, wie die Show ausgeht?
Galecki: Nein. Die letzte Folge ist noch gar nicht geschrieben. Natürlich geistern schon so einige End-Versionen online herum. Aber darauf bitte nicht reinfallen! Wir wissen nichts - und ein Skript existiert - wenn überhaupt - nur im Kopf von Produzent Chuck Lorre.

Parsons: Selbst wenn es schon ein Drehbuch gibt, die Schauspieler werden grundsätzlich im Dunkeln gelassen, wie die Serie endet. Ich bin in den vergangenen zwölf Jahren schon öfter auf dem falschen Fuß erwischt worden, was Sheldon angeht ...

Wenn Sie es sich aussuchen könnten, wie sollte die letzte Show für Sie enden?
Cuoco: Penny hat immer betont, dass sie keine Kinder haben und sich stattdessen lieber auf ihre Karriere konzentrieren will. Das finde ich gut, weil sie als Frau damit auch sehr happy ist. Aber ein kleiner Teil in mir hofft schon, dass sie ihre Meinung doch noch mal ändert. Sie ist eine der liebenswertesten Serienfiguren aller Zeiten und sie sollte einfach Kinder haben. Sie wäre eine perfekte Mutter.

Galecki: Meinst du? Also ich glaube nicht, dass Leonard noch mal Vater wird. Ansonsten vertraue ich den Schreibern der Show voll und ganz. Sie haben uns bislang noch nie enttäuscht.

Parsons: Also Babygerüchte gibt es bei mir nicht, oder? Und mein Tod steht wohl eher außer Frage, weil ich ja in „Young Sheldon“ die Stimme des alten Sheldon aus der Zukunft bin. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass bei Sheldon nichts großes Neues, total Verrücktes passieren wird. Das würde einfach nicht zu ihm passen.

„The Big Bang Theory“ hat die Popkultur beeinflusst und Streber-Typen cool werden lassen.
Parsons: Wir haben eine Gruppe von Menschen, die immer als Außenseiter gesehen wurden, in ein besseres Licht gerückt. Weil wir sie auch mal von einer anderen Seite gezeigt haben, als was man ihnen unterstellt hat.

Galecki: Ich glaube, das Wort „Streber“ wurde durch die Show umdefiniert. Es ist nicht mehr nur ein Typ mit Brille und Taschenrechner im Hemd, sondern jemand, der mit unheimlicher Leidenschaft das ausübt, was er über alles liebt. Und genau das hat diese Serie auch so beliebt gemacht, weil sich jeder damit identifizieren kann.

Cuoco: Das sehe ich auch so. Wenn wir nach etwas mit ganzer Seele streben, dann zeigt das unsere Leidenschaft. So wie es bei mir Pferde sind. Ich wurde als Teenager immer als „Pony Girl“ tituliert und habe es gehasst. Heute will ich das „Pony Girl“ sein und sehe es als Kompliment.

Wie sehr hat sich Ihr Leben seit dem Pilotfilm 2006 verändert?
Cuoco: Ich habe meine gesamten 20er als Penny verbracht. Es hat sich so viel in meinem Leben verändert, es gab Höhen und Tiefen. Ehemänner und Krisen, Todesfälle und Babys. Grundsätzlich werde ich mein ganzes Leben von meinen Erfahrungen zehren - und das ist unheimlich positiv.

Parsons: Ich hatte neulich einen Flashback. Ich bin an einem Gebrauchtwagenhändler vorbeigefahren. Dort hatte ich mir, kurz nachdem wir grünes Licht für die erste Staffel bekommen haben, einen gebrauchten Jetta gekauft. Ich wusste nicht, wie lange die Serie laufen würde. Aber ich wusste, dass ich notfalls im Auto schlafen könnte, wenn ich kein Geld für eine Mietwohnung mehr habe.

Und heute verdienen Sie Millionen mit jeder Folge. Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Galecki: Ich bin schlecht mit Zahlen. Ich überlasse es meinen Buchhaltern, damit sie es gut anlegen.

Cuoco: Und ich habe mir ein paar Pferde zulegen können. Pony Girl halt. (lacht) Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man für die Zukunft finanziell ausgesorgt hat. Und dass man es selbst verdient hat.

Haben Sie schon Pläne für das „Danach“?
Galecki: Ich freue mich einfach nur darauf, mal wieder relaxen zu können. Für ein paar Tage am Strand zu chillen und ein Buch zu lesen. Ich werde auch wieder mal reisen.

Cuoco: Also relaxen kann ich mir abschminken. Ich habe im Vorjahr meine eigene Produktionsfirma gegründet, und wir haben gerade die Rechte für unser erstes TV-Projekt gesichert. Das Buch heißt „Die Flugbegleiterin“ und wir werden da noch ganz viel Arbeit reinstecken müssen, ehe wir nächstes Jahr drehen.

Parsons: Berufsmäßig ist einiges im Gespräch, aber mal sehen. Ich werde auf jeden Fall mit meinem Mann zurück an die Ostküste ziehen. Wir wollen dort permanent leben. Natürlich werde ich wegen Jobs öfter mal nach Los Angeles reisen. Ansonsten finde ich es aufregend, dass ich einfach nicht weiß, was passieren wird - nachdem ich das vergangene Jahrzehnt ziemlich fest eingebunden war.

Dierk Sindermann

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(Bild: kmm)



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