„Absatz stockt“
Billig-Fleisch bedroht die steirischen Schafbauern
Nicht nur die steirischen Apfel- und Schweinebauern schlagen Alarm, weil sie viel zu wenig für ihre Produkte bekommen (mehr dazu hier), auch diverse Schafbauern haben ernsthafte Probleme. Weil derzeit so viel (billiges) Fleisch aus dem Ausland hereinströmt, sodass das heimische immer weniger Absatz findet.
Von Hans und Rosi Kreuter-Fischerauer aus Mixnitz haben wir heuer schon entzückt in unserer Serie „Österreichs Pioniere“ berichtet - sie haben sich der Rettung der uralten , robust-genügsamen Waldschaf-Rasse verschrieben. Doch jetzt macht Hans Fischerauer vehement auf ein Problem aufmerksam: „Der Absatz kommt gewaltig ins Stocken! Bei uns im Bundesland stehen prächtige Lämmer, die einfach nicht verkauft werden können.“ Die Ursache: „Es strömt massenhaft Fleisch aus England und Irland zu uns, das derzeit billig ist.“
Dass der Lämmermarkt angespannt ist, entnimmt man auch der Mitteilung des Schaf- und Ziegenzuchtverbandes, wonach die Vermarktung von Lämmern über 50 Kilo derzeit nicht übernommen werden könne.
Österreichische Qualität ist hochpreisig
Das Problem kennt auch Josef Fuchs, Chef der bekannten Weizer Schafbauern (300 Mitglieder): „Der österreichische Markt ist im Moment schwierig, weil unsere Qualität im Vergleich hochpreisig ist.“
Seine Gegenstrategie: „Immer und immer wieder bei Führungen in unserem Betrieb verdeutlichen, warum heimische Qualität und Tierschutzmaßnahmen eben ihren Preis haben. Und an den Konsumenten appellieren, dass er auf Regionalität achten sollte!“
„Sonst hört die Produktion auf“
Denn dabei sind sich beide einig: „Sonst hört die Produktion auf - und da hängt irrsinnig viel dran. Tierschutz, Jobs, Landschaftspflege - das ist vielen Leuten viel zu wenig bewusst.“
Fischerauer befürchtet auch: „Wenn Halter ihre Lämmer nicht verkaufen können, wird der Verkauf für illegale Schächtungen steigen.“ Diese sind bei uns jedoch bekanntlich strengstens verboten!
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