Mit OLED-Display!

Xperia XZ3 im Test: Sonys bisher bestes Smartphone

Elektronik
01.11.2018 09:00

Im Schatten der großen Drei - Samsung, Huawei, Apple - droht der traditionsreiche Sony-Konzern am Smartphone-Markt fast ein wenig unterzugehen. Obwohl die Japaner hochwertige Android-Smartphones bauen, wollte sich in den letzten Jahren nicht so recht der erhoffte Erfolg einstellen. Mit dem Xperia XZ3 will es Sony nun noch einmal wissen - und liefert sein bis dato bestes Smartphone ab. Sogar ein OLED-Display und ein Touch-Sensor an der Gehäusekante sind an Bord.

Sony hat sich schon mit dem Vorgänger XZ2 dem Branchentrend zum länglicheren Smartphone im 18:9-Format unterworfen und bleibt dem Bildformat auch beim XZ3 treu. Auch die Kamera des Vorgängers wurde übernommen. Ja nicht einmal beim Prozessor hat sich viel getan, im XZ2 wie im XZ3 kommt Qualcomms aktueller Snapdragon 845 zum Einsatz. Neu sind Detailverbesserungen wie das OLED-Display und ein ans HTC U11 erinnernder Berührungssensor an der Gerätekante.

Was genau Sony genau im Xperia XZ3 verbaut hat, sehen Sie hier:

Sony Xperia XZ3

CPU

Snapdragon 845: 4 x 2,8 + 4 x 1,8 GHz

RAM

4 GB

Diagonale

6 Zoll (OLED)

Auflösung

2880 x 1440 Pixel

Speicher

64 GB

microSD-Slot

bis 512 GB

Hauptkamera

19 Megapixel (F/2.0): Kontrast-, Laser- und Phase-Detection-Autofokus, Farbspektrum-Sensor, LED-Blitz

Frontkamera

13 Megapixel (F/1.9)

Funk

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 6.0, NFC, GPS, GLONASS

Maße

158 x 74 x 9,9 Millimeter; 193 Gramm

Akku

3330 mAh (lädt via USB-C)

Extras

Dual-SIM
Metall-Glas-Chassis
Wasserfest (IP67/68)
Stereo-Speaker
Rumble-Feature
Fingerscanner

Software

Android 9

Preis

ab ca. 750 Euro

Die Rechenleistung des Xperia XZ3 ist üppiger als der alltägliche Bedarf der allermeisten Anwender: Selbst Hardwarefresser wie „PUBG Mobile“ oder „Fortnite“ laufen problemlos auf dem neuen Sony-Smartphone, ein flüssiges Android-Erlebnis und flotte App-Starts liefert der flotte Qualcomm-Chip sowieso. Zu Vergleichszwecken haben wir das Xperia XZ3 durch den gängigen Benchmark-Belastungstest AnTuTu gejagt und ein Rating von knapp über 293.400 Punkten erzielt. Damit liegt das Gerät im Spitzenfeld aller aktuellen Smartphones. Das tat freilich auch der direkte Vorgänger schon.

Traumhaftes OLED-Display
Im Displaybereich hat Sony mit seiner Triluminos-Technologie auch vor dem Xperia XZ3 schon eine gute Figur gemacht, beim Kontrast und der Farbdarstellung hinkte man der OLED-Konkurrenz dann aber doch immer ein klein wenig hinterher. Damit ist nun Schluss: Das OLED-Display im XZ3 ist nicht nur ausnehmend scharf und auch für den Außeneinsatz hell genug, sondern verfügt auch über die dieser Technologie eigene Kontrast- und Farbstärke. Im Test waren wir entsprechend angetan davon: Das Display des Xperia XZ3 ist der bis dato wohl beste Bildschirm in einem Sony-Smartphone.

Keine Fortschritte hat Sony bei der Kamera gemacht. Wo andere Hersteller zwei oder drei Kameras einbauen, bleiben die Japaner immer noch bei einer. Das muss kein Nachteil sein, tatsächlich macht die 19-Megapixel-Kamera bei Tages- oder hellem Kunstlicht sehr gute Bilder mit hohem Detailgrad und natürlicher bis warmer Farbdarstellung. Die Scharfstell- und Auslösezeiten sind ebenfalls tadellos. Der Kamera-Button an der rechten Gehäuseseite weiß zu gefallen, die elektronische Bildstabilisierung arbeitet zuverlässig, wenn auch nicht ganz am Niveau einer optischen Lösung.

Im Schlechtlicht leidet die Bildqualität
Dank F/2.0-Blende gelingen bis zu einem gewissen Grad auch im schlechteren Licht gute Bilder, beim Rauschverhalten im Schlechtlicht muss man sich der Konkurrenz, allen voran Samsung, aber geschlagen geben. Dafür gibt es einige nette Video-Spielereien wie die Superzeitlupe, die Full-HD-Videos mit 960 Einzelbildern pro Sekunde liefert - die Konkurrenz schafft hier meist nur 720p. Der Haken: Die Zeitlupensequenzen dürfen nur drei Sekunden lang sein und müssen im rechten Moment in der Kamera-App aktiviert werden. Und wer schon einmal versucht hat, Hund oder Kind in Aktion zu fotografieren, weiß: Diesen optimalen Moment zu erwischen, ist eine Herausforderung.

Auch die neue und nun auflösungs- und lichtstärkere Frontkamera hat im Test einen guten Eindruck hinterlassen und erwies sich als selfietauglich. Sie operiert selbst im Zwielicht noch recht zuverlässig. Hin und wieder - vor allem bei Gegenlicht - liefert sie allerdings überbelichtete Ergebnisse.

Handling und Ausstattung des Xperia XZ3 wissen über weite Strecken gut zu gefallen, einzig der fehlende Kopfhöreranschluss hat uns im Test missfallen. Ansonsten ist man in puncto Ausstattung aber auf der Höhe der Zeit, räumt Nutzern dankenswerterweise auch die Möglichkeit einer Speichererweiterung mittels microSD-Karte ein. Der Fingerscanner an der Geräterückseite arbeitet zuverlässig und ist ein Stück unterhalb der Kamera sinnvoll platziert und gut zu ertasten.

Sauber verarbeitet, guter Klang, kein Compact
Die Verarbeitungsqualität des wasserfesten XZ3 hat uns im Test gut gefallen. Sonys Sechs-Zoll-Smartphone wirkt massiv und wertig, am Testgerät sind uns keine Verarbeitungsmängel wie zu große Spaltmaße oder zu geringe Verwindungssteifigkeit aufgefallen. Das Handling ist durch das gestreckte Bildformat trotz sechs Zoll Diagonale gut gelungen, Stereolautsprecher sorgen für sauberen Klang.

Unverständlich ist aus unserer Sicht, dass Sony keine handlichere Compact-Version des XZ3 herausgebracht hat. Immerhin sind die Japaner in diesem Segment der kompakten High-End-Smartphones - nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Konkurrenz - mittlerweile nahezu alternativlos. Die Rückseite ist nicht so anfällig für Fingerabdrücke wie man es sich von einer Glasplatte erwarten würde, grundsätzlich macht der Materialmix aus wenig Metall und viel Glas aber eine Schutzhülle geradezu unverzichtbar.

Grundsolide Akkulaufzeit, gelungene Software
Bei der Akkulaufzeit liefert Sonys Xperia XZ3 eine grundsolide Leistung ab. Selbst bei intensiver Nutzung sollten die meisten Anwender mit dem 3300-Milliamperestunden-Stromlieferanten ohne Probleme durch den Tag kommen, eine Schnellladefunktion sorgt im Bedarfsfall schnell für einige zusätzliche Betriebsstunden. Sparsamere Nutzer sollten auch zwei Tage Betrieb aus dem XZ3 schinden können, Akku-Heldentaten sollten aber auch sie nicht von dem Gerät erwarten.

Bei der Software hat Sony ein rundes Ding abgeliefert - allerdings kein Android One. Das bedeutet, dass man in aller Regel etwas länger auf Updates warten wird, weil diese erst an Sonys Android-Interpretation angepasst werden müssen. Dafür gibt es einige Spezial-Features, die man nirgends sonst findet. Über deren Sinnhaftigkeit - es gibt beispielsweise eine Rumble-Funktion, die das Handy im Takt zu Videos oder Games vibrieren lässt - kann man diskutieren, generell hat uns Sonys Android mit den gut gemachten Apps aber gefallen. Lobenswert erwähnt sei der App-Schnellstarter, der auftaucht, wenn man das Gerät an der berührungssensitiven Stelle an der rechten Gehäusekante antippt. Kein Kaufgrund, aber ein nettes Extra.

Fazit: Das Xperia XZ3 ist Sonys bis dato bestes Smartphone. Das OLED-Display ist ein Traum, die Rechenleistung konkurrenzfähig, die Kamera vollkommen alltagstauglich und liegt nur im Schlechtlicht merklich hinter der Konkurrenz. Handling und Verarbeitung wissen zu gefallen, auch die Software ist ein rundes Ding. In Summe kämpft Sonys XZ3 damit in der Smartphone-Königsklasse, allerdings rufen die Japaner nicht ganz so unverschämte Preise wie die Konkurrenz aus. 800 Euro will Sony für sein XZ3, im Preisvergleich findet man es auch für unter 750 Euro. Schon fast ein Schnäppchen im Zeitalter der 1000-Euro-Smartphones. 

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