Knoflacher warnte davor, dass Kunden bei Einführung einer City-Maut auf die Shopping-Center im Speckgürtel ausweichen könnten, was die innerstädtische Wirtschaft schädige. Überhaupt sei die City-Maut nur eine symptomorientierte Maßnahme, die lediglich beim Fließverkehr ansetze, nicht aber bei den Ursachen.
Die laufende Beschränkung des Parkplatzangebots und die Parkraumbewirtschaftung in den Innenbezirken sei hingegen sinnvoll: "Das ist die höchste Form der Maut." Es sei eben lediglich keine Maut in der Form, welche die Elektronikfirmen gerne hätten, um ihre Produkte abzusetzen. Wichtig sei mithin, nicht an den Symptomen "herumzunudeln", sondern klare Lösungen - und dies bedeute, die Autos von der Oberfläche weg in Parkgaragen zu bekommen.
City-Maut für Autofahrerclubs "teuer und nicht zielführend"
Die beiden Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ zeigten sich als Reaktion einig in ihrer Ablehnung der City-Maut: "Teuer und nicht zielführend", so ÖAMTC-Experte Mario Rohracher. Eine unsoziale Maßnahme gegen die Pendler ortet ARBÖ-Geschäftsführer Herbert Hübner in der City-Maut. Beide lobten die derzeitige Parkraumbewirtschaftung, die funktioniere, akzeptiert sei und die zu ändern es keinen Bedarf gebe.
ÖVP und FPÖ sehen sich bestätigt
ÖVP und FPÖ sahen sich durch die Knoflacher-Aussagen in ihrer Haltung bestätigt. Laut VP-Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl offenbare sich nun die Unseriosität der Volksbefragung, die nichts anderes als eine getarnte SPÖ-Wahlwerbeaktion sei. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache beschied: "Wenn sogar erklärte Autogegner wie Knoflacher vor der City-Maut warnen, müsste auch bei den Träumern in den Reihen von SPÖ und Grünen endlich ein Umdenken stattfinden."
Grüne bleiben bei Forderung nach City-Maut
Bei ihrer Forderung nach einer City-Maut blieben indes die Grünen. Es sei aber bedauerlich, dass Bürgermeister Michael Häupl (SP) durch eine "tendenziöse und suggestive Pseudo-Volksbefragung" sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen abschießen wolle. Eine Maut müsse ab dem Stadtrand erfolgen, um Kaufkraftabfluss zu verhindern und könne dann für die Wirtschaft und die Menschen gleichermaßen positiv sein.
Im Büro von Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (SP) bekräftigte man zwar, dass die Detailplanung zur City-Maut erst angegangen werde, falls die Wiener im Februar für deren Einführung stimmten. Ab der Stadtgrenze, wie von den Grünen vorgeschlagen, werde diese sicher aber nicht kommen.
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