Lavamünd ist gerüstet

Hochwasser-Einsatzplan für die Drau

Kärnten
27.10.2018 18:34

Aufgrund der für die kommenden Tage prognostizierten großen Niederschlags- und Abflussmengen in der unteren Drau wurde VERBUND als Kraftwerksbetreiber im Zuge einer Einstweiligen Verfügung beauftragt, mit einer außergewöhnlichen Maßnahme einen Sicherheitspuffer für die Gemeinde Lavamünd zu schaffen. So wurde am Samstag um 17 Uhr begonnen, den Wasserspiegel im Völkermarkter Stausee beim Kraftwerk Edling über die normalen Sicherheitsgrenzen hinaus um vier (!) Meter abzusenken. Diese Maßnahme wird rechtzeitig vor den für Montag bzw. Dienstag erwarteten hohen Abflussmengen in der unteren Drau abgeschlossen sein. Darüber hinaus werden erstmals auch die Stauseen bei den Kraftwerken Annabrücke und Ferlach um zweieinhalb Meter abgesenkt, die Stauspiegel bei den Kraftwerken Rosegg (Stadtgebiet Villach) und Feistritz wurden bereits im Zuge der normalen Hochwasser-Vorsorge ebenfalls um zweieinhalb Meter abgesenkt.  

Entlang der Drau bietet die Verbund-Kraftwerkskette auf einer Länge von 150 Kilometern einen zuverlässigen Hochwasserschutz, der sich auch beim Drau-Hochwasser im Jahr 2012 bewährt hat. Außerhalb dieser Kraftwerkskette liegt die Gemeinde Lavamünd an der Grenze zu Slowenien. Die Gemeinde verfügt derzeit über keinen technischen Hochwasserschutz, hat aber bereits ebenfalls alle Maßnahmen ergriffen, um sich vor dem drohenden Hochwasser zu schützen. Am Samstag wurden bereits alle Bereiche unterhalb des Kulturhauses abgedichtet. Tausende Sandsäcke und zahlreiche Tauchpumpen stehen bereit. Die Feuerwehren Neuhaus, Feistritz ob Bleiburg, St. Michael ob Bleiburg, Ettendorf, Hart und Lavamünd stehen im Einsatz. Es ist auch alles für eine eventuelle Evakuierung eingerichtet.

„Wir bitten die Bevölkerung der betroffenen Gebiete entlang der Gail, der Möll und vor allem der Drau, wachsam zu sein. Achten Sie auf die Informationen aus Radio und Fernsehen, und kooperieren Sie, wenn nötig, bestmöglich mit den Blaulichtorganisationen die jetzt schon in Alarmbereitschaft stehen“, appelliert Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner.

„Das Stauseebecken in Edling wird auf vier Meter abgelassen. Ein Stand den wir noch nie hatten und der natürlich auch Konsequenzen auf den Fischbestand und andere Dinge haben wird“, so Völkermarkts Bezirkshauptmann Gert Klösch. Er betont: „Das Gut und die Gesundheit der Bevölkerung in Lavamünd muss hier aber oberste Priorität für uns haben.“

Während in Oberkärnten punktuell große Hochwasser erwartet werden, werden die größten Schäden derzeit aber in Lavamünd befürchtet.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele