Wieder bei Familie

Vatikan lässt “Papst-Umarmerin” Susanna M. frei

Ausland
11.01.2010 11:16
Der Vatikan hat jene 25-Jährige Frau, die den Papst bei der Christmette am Heiligen Abend mit einer Umarmung zu Boden riss, wieder freigelassen. Susanna M. (Bild) habe die Nervenklinik, in der sie zwei Wochen lang untersucht und behandelt wurde, verlassen dürfen und befinde sich in der Obhut ihrer Familie in der Schweiz, berichten italienische Medien. Die vatikanische Justiz ist indes noch zu keinem Entschluss gekommen, wie mit der schweizerisch-italienischen Doppelstaatsbürgerin verfahren wird.

Susanna M. hatte Benedikt am Heiligen Abend beim Einzug zur Christmette im Petersdom angegriffen und zu Boden gerissen. Sie wurde verhaftet und in eine Nervenklinik eingewiesen.

Benedikt wurde bei dem Zwischenfall nicht verletzt, der französische Kardinal Roger Etchegaray, der ebenfalls stürzte, brach sich jedoch den Oberschenkelhalsknochen. Papst Benedikt XVI. stattete dem prominenten Kurienkardinal am Wochenende einen 30-minütigen Besuch ab (siehe Foto rechts). Etchegaray werde in wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen können, hieß es.

Traf der Papst seine "Umarmerin"?
Der Vatikan schenkte Susanna M. während ihres Aufenthaltes in der Nervenklinik in Subiaco östlich von Rom viel Aufmerksamkeit. Der Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., Georg Gänswein, hat sie am Silvestertag besucht und ihr einen Rosenkranz Benedikts überreicht.

Italienische Medien berichteten vergangene Woche, der Papst wolle die junge Frau nach Abschluss der Untersuchungen im Vatikan empfangen. Ob es vor M.s Heimreise in die Schweiz noch dazu kam, ist allerdings nicht bekannt.

Spekulationen über Einreiseverbot
Ob der Vatikan ein Verfahren gegen die Italo-Schweizerin einleitet, steht noch nicht fest. Der Präsident des Vatikan-Tribunals, Giuseppe Dalla Torre, versicherte aber in einem Interview mit der katholischen Zeitung "Avvenire", dass die junge Frau keinem vatikanischen Strafverfahren entgegensehe, wenn sie zum Zeitpunkt der Tat unzurechnungsfähig war. In diesem Fall sei eine Therapie angezeigt. Dies wäre aber nicht Sache der vatikanischen Justiz oder des Vatikanstaates, weil Susanna M. keine Staatsbürgerin ist.

Die deutsche Zeitung "Bild" berichtete am Wochenende, dass Susanna M. von den Ärzten eindeutig für psychisch krank befunden wurde. Die Sicherheitsübertretung erklärten die Ermittler damit, dass sich die 25-Jährige für den Erhalt der Gratis-Eintrittskarte für die Christmette unter einem anderen Namen angemeldet haben soll. Der Italo-Schweizerin drohe keine Strafe, aber möglicherweise ein Einreiseverbot für den Vatikan, hieß es in dem Bericht weiter.

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