"Es war wie ein Blitz"

“Phantom” schnitt Lokalgast die Nase ab – Opfer spricht

Österreich
12.01.2010 07:54
Ein afghanischer Staatsbürger ist am Sonntagmorgen schwerst verletzt und mit blutüberströmtem Gesicht auf der Toilette eines Grazer Lokals (Bild) gefunden worden. Wie berichtet, hatte ein unbekannter Täter den 49-Jährigen zuvor unglaublich brutal attackiert - unter anderem wurde dem Opfer mit einer zerbrochenen Flasche die Nase abgeschnitten. Jetzt spricht das Opfer erstmals über die grausame Tat.

"Es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel", erzählte Abdolrahim S. den Ermittlern am Montag. In der Frühbar "Szene" in der Grazbachgasse sei plötzlich ein Mann wie ein Phantom vor ihm aufgetaucht. An mehr könne er sich nicht erinnern - außer an die kaputte Bierflasche in der Hand des "Phantoms".

Nase bis zum Knochen amputiert
Wenig später, gegen 6.25 Uhr, wurde der Afghane, der schon seit Jahren in Graz lebt und bei "Magna" arbeitet, vom 30-jährigen Kellner in einer Blutlache liegend und mit schrecklich zugerichtetem Gesicht auf der Toilette gefunden. Die Nase war bis zum Schädelknochen amputiert, außerdem hatte der Täter mit einem wuchtigen Schlag beide Lippen des Mannes durchtrennt. Mehrere Operationen in der Kieferchirurgie des Grazer LKH werden nötig sein, um die Nase zu rekonstruieren.

Schweigsame Augenzeugen
Angeblich hatte der Afghane das Lokal mit einem Landsmann besucht. Dieser soll es aber noch vor dem Überfall verlassen haben. Zuerst hieß es, dass die Tat im WC verübt worden sei - das war aber anscheinend nicht der Fall. Bei den Einvernahmen stellte sich nämlich heraus, dass einige der etwa 25 Gäste beobachtet hatten, wie der Täter mit der Bierflasche zuschlug.

Rätselraten um Hintergründe
Die Hintergründe der Tat bleiben dennoch rätselhaft: Bei den Befragungen wollte niemand etwas gesehen haben. Für ein politisches oder ethnisches Tatmotiv gibt es laut Polizei jedenfalls keine Anhaltspunkte. Ein persönliches Motiv sei allerdings nicht auszuschließen - auch wenn das Opfer den Täter nicht gekannt haben will. Die Ermittlungen laufen weiter...

von Peter Riedler ("Steirerkrone") und krone.at

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele