"Ich räche mich. Du wirst schon sehen. Ich hole mir eine Waffe und dann..." Mit diesen Worten hatte ein in der Justizanstalt Salzburg einsitzender 41-jähriger Mann im Dezember seinem Zellennachbarn eine Gewalttat angekündigt. Dieser reagierte vorerst nicht, weil der Mitbewohner noch bis April einsitzen sollte. Es bestand also keine Gefahr.
Mit Asylwerber geflüchtet
Der Serbe hatte sich von einem der diensthabenden Beamten ungerecht behandelt gefühlt - dieser sollte sein Opfer werden. Zu Weihnachten erhielt der Häftling gemeinsam mit einem Asylwerber schließlich Freigang. Um 20.00 Uhr hätten die beiden wieder in der Justizanstalt sein müssen - doch die Männer flüchteten.
Im Zuge der Ermittlungen wurde der Zellennachbar des Serben befragt. Eine Streifenbesatzung fuhr daraufhin sofort zum Haus des bedrohten Beamten. "Das war natürlich schlimm für meine Familie. Ausgerechnet am Weihnachtsabend erfuhren wir, dass mir der Mann Gewalt angedroht hat", zeigte sich der Betroffene geschockt.
Häftling im Ausland vermutet
Er sei seither besonders wachsam gewesen, erzählt der Beamte. "Ein ungutes Gefühl ist geblieben, weil ich nicht weiß, wie ernst es dieser Mensch meint. Aber mittlerweile habe ich keine Angst mehr. Und meine Angehörigen sind jetzt auch schon beruhigt." Der Häftling ist untergetaucht und wird nun im Ausland vermutet. Der zweite Mann wurde mittlerweile gefasst.
von Manuela Kappes (Kronen Zeitung) und krone.at
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