Jamal Khashoggi

Hacker zeigen toten Reporter auf Saudi-Website

Digital
23.10.2018 12:45

Der Mord am saudischen Journalisten und Regimekritiker Jamal Kashoggi zieht immer weitere Kreise und hat nun offenbar auch Hacker auf den Plan gerufen. Sie haben eine Website der saudischen Regierung gekapert, um dort den mittlerweile bestätigten Mord an Kashoggi anzukreiden, auf den andauernden Krieg im Jemen hinzuweisen und zu Sanktionen gegen den Golfstaat aufzurufen.

„Der Sicherheit aller Kinder der Erde zuliebe fordern wir alle Länder auf, Sanktionen gegen das saudische Regime einzuführen. Das mit den Vereinigten Staaten verbundene Regime muss die Verantwortung für seine barbarischen und unmenschlichen Aktionen tragen - etwa den Mord an seinem eigenen Staatsbürger Jamal Kashoggi und Tausender Unschuldiger im Jemen.“

Hacker torpedierten „Wüsten-Davos“
Diese Botschaft haben bisher unbekannte Hacker am Montag auf der Website der saudischen Future Investment Initiative hinterlassen, einer umgangssprachlich „Wüsten-Davos“ genannten jährlichen Investment-Konferenz der saudischen Regierung. Und zwar einen Tag vor dem Event und zusammen mit einer Grafik, auf welcher der saudische Prinz Mohammed bin Salman mit dem Krummsäbel zur Enthauptung Khashoggis ansetzt. Auch einige YouTube-Links zu Videos zum Thema Terrorfinanzierung wurden auf der Seite verlinkt.

Am Tag nach dem Cyberangriff hat die saudische Regierung die Kontrolle über die Website zurückgewonnen und verwendet sie wie geplant, um die Debatten beim Kongress live zu streamen. Bei der Future Investment Initiative stehen internationale Redner am Podest, zuletzt hatten allerdings einige aufgrund der Ereignisse im Fall Khashoggi abgesagt - laut einem Bericht des IT-Portals „The Verge“ etwa Uber-Chef Dara Khaosrowshahi.

Immer neue grausige Details tauchen auf
Im Fall Khashoggi kommen unterdessen immer neue grausige Details ans Licht. Nachdem aus türkischen Geheimdienstkreisen verlautete, dass der Regimekritiker bei seinem Besuch im saudischen Konsulat in Istanbul am 2. Oktober von einem Mordkommando erwartet wurde, das ihn bei lebendigem Leib zerstückelt haben soll, hat Saudi-Arabien mittlerweile zumindest den Tod Khashoggis bestätigt - offiziell als tragischen Unfall am Rande einer Schlägerei.

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