Der französische Plastikkartenhersteller "Gemalto" programmierte in rund 40 Millionen EC- und Kreditkarten-Chips falsche Datumsangaben, die das "Plastikgeld" seit Neujahr unbrauchbar machen.
Die geografische Distanz zum Hersteller schützt Tirol leider nicht vor den Auswirkungen dieser Panne.
Etwa 650.000 deutsche Touristen sind derzeit in Tirol. Skifahren, Shoppen, Essen und Erholung stehen auf dem Programm. Diese Urlaubslaune wird von der "Plastikgeld-Panne" überschattet. Manche Touristen mussten sich Bargeld von ihrer Hausbank überweisen lassen oder teure Kreditkarten benutzen.
Anita und Martin Heinerbach aus Stuttgart traten am 2. Jänner ihre Tirol-Reise an. "In Tirol wollten wir unsere Skipässe kaufen. Da unsere EC-Karten nicht funktionierten, mussten wir auf die teuren Kreditkarten ausweichen", so Anita. Seitdem begleichen sie alle Tirol-Rechnungen mit Visa. "Wir geben nun weniger aus, da wir die Benutzergebühren nicht überlasten wollen."
"Mussten zwei Familien nach Hause schicken"
Die Bergeralmbahn in Steinach am Brenner hatte mit der Karten-Panne ebenso zu kämpfen: "Wir mussten sogar zwei deutsche Familien, die ihre Liftkarten nur mit EC-Karte bezahlen konnten, wieder nach Hause schicken", so Kassiererin Nici Lener. Im Innsbrucker Hotel "The Penz" benutzt man ein Kartenlesegerät, das statt dem Chip den Magnetstreifen liest. "Ansonsten würden wir wohl ein Problem bei den Rechnungsabwicklungen haben", sagt der Portier Friedrich Salvenmoser. Auch alle anderen Skigebiete in Tirol sind von dem Kartendefekt der Deutschen betroffen.
Es gibt aber auch einen einfachen Trick, um die Funktionsstörung zu umgehen: Einen Tesastreifen über den Chip kleben. So wird dieser deaktiviert.
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.