Softwarefehler

Bankomat-Chaos hemmt die Kauflust der Deutschen

Tirol
08.01.2010 16:42
Ein Software-Super-Gau legte am 1. Jänner rund 40 Millionen EC- und Kredit-Karten in Deutschland lahm. Millionen Bürger sind am Bankomaten und beim Einkaufen mit der Meldung "Kartenfehler" abgeblitzt. Nur ein Kartentausch behebt den Fehler. Tausende deutsche Touristen, die in Tirol urlauben, sind davon betroffen.

Der französische Plastikkartenhersteller "Gemalto" programmierte in rund 40 Millionen EC- und Kreditkarten-Chips falsche Datumsangaben, die das "Plastikgeld" seit Neujahr unbrauchbar machen.

Die geografische Distanz zum Hersteller schützt Tirol leider nicht vor den Auswirkungen dieser Panne.

Etwa 650.000 deutsche Touristen sind derzeit in Tirol. Skifahren, Shoppen, Essen und Erholung stehen auf dem Programm. Diese Urlaubslaune wird von der "Plastikgeld-Panne" überschattet. Manche Touristen mussten sich Bargeld von ihrer Hausbank überweisen lassen oder teure Kreditkarten benutzen.

Anita und Martin Heinerbach aus Stuttgart traten am 2. Jänner ihre Tirol-Reise an. "In Tirol wollten wir unsere Skipässe kaufen. Da unsere EC-Karten nicht funktionierten, mussten wir auf die teuren Kreditkarten ausweichen", so Anita. Seitdem begleichen sie alle Tirol-Rechnungen mit Visa. "Wir geben nun weniger aus, da wir die Benutzergebühren nicht überlasten wollen."

"Mussten zwei Familien nach Hause schicken"
Die Bergeralmbahn in Steinach am Brenner hatte mit der Karten-Panne ebenso zu kämpfen: "Wir mussten sogar zwei deutsche Familien, die ihre Liftkarten nur mit EC-Karte bezahlen konnten, wieder nach Hause schicken", so Kassiererin Nici Lener. Im Innsbrucker Hotel "The Penz" benutzt man ein Kartenlesegerät, das statt dem Chip den Magnetstreifen liest. "Ansonsten würden wir wohl ein Problem bei den Rechnungsabwicklungen haben", sagt der Portier Friedrich Salvenmoser. Auch alle anderen Skigebiete in Tirol sind von dem Kartendefekt der Deutschen betroffen.

Es gibt aber auch einen einfachen Trick, um die Funktionsstörung zu umgehen: Einen Tesastreifen über den Chip kleben. So wird dieser deaktiviert.

von Matthias Holzmann, Tiroler Krone

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