Wirbel in Voitsberg

Steinkohlekraftwerk weht jetzt ein raues Lüfterl entgegen

Steiermark
08.01.2010 15:26
Paukenschlag in der Region Voitsberg: Die Stadt selbst, mit SPÖ-Bürgermeister Ernst Meixner an der Spitze, geht nun gegen den jüngsten Voitsberg-III-Bescheid in die Berufung. Umweltanwältin Pöllinger schlägt den selben Weg ein, die Bezirkshauptmannschaft behält sich die Entscheidung noch vor.

Dass der Eigentümer A-Tec das Kraftwerk von Braun- auf Steinkohle umrüsten will, stinkt der Bevölkerung gewaltig. Verständlich, könnte die Anlage 2,4 Millionen Tonnen CO2 in die Luft blasen.

Emmisionsmenge würde in die Höhe schnellen
Eine Menge, welche die aktuelle steirische Gesamtemissionsmenge um 20 Prozent auf mehr als zwölf Millionen Tonnen in die Höhe schnellen ließe, statt sie auf das Kyoto-Ziel von 9,4 Millionen Tonnen zu reduzieren. Umweltzonen im feinstaubbelasteten Graz wären dann ebenso obsolet. Die Entscheidung des Landes, wonach für die Umrüstung keine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist, treibt die Gegner auf die Barrikaden.

Heftige Proteste
Bürgerinitiativen machen mobil, NGOs protestieren vor den Ämtern, Unterschriften werden gesammelt – ans Aufgeben denkt man in der Region noch lange nicht. Einer der glühendsten Befürworter des Projekts hält dem Druck nun nicht länger stand: Bürgermeister Ernst Meixner (SPÖ), der bald eine Wahl zu schlagen hat, ließ am Freitag verlautbaren, dass Voitsberg als Standortgemeinde gegen den umstrittenen UVP-Feststellungsbescheid berufen werde.

BH überlegt noch
Damit hat der Umweltsenat in Wien über eine mögliche UVP zu entscheiden. Die Kehrtwende erklärt Meixner so: "Es ist meine Aufgabe für alle Bürger da zu sein und ihre Ängste und Sorgen wahr zu nehmen." Auch Umweltanwältin Ute Pöllinger nutzt ihre Einspruchsmöglichkeit: "Meine Berufung ist fertig, diese wird in den nächsten Tagen übermittelt." Die BH Voitsberg hingegen will noch bis zum Ende der Einspruchsfrist am 18. Jänner überlegen...

von Barbara Winkler, "Steirerkrone"
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