Walfänger-Angriff

Tierschützer-Boot beim Abschleppen gesunken

Ausland
08.01.2010 18:20
Zwei Tage nach der Kollision mit einem japanischen Walfangschiff (siehe Infobox) ist das millionenteure Boot der Tierschützer von "Sea Shepherd" am Freitag in der Antarktis gesunken. Wie der Präsident der Organisation, Paul Watson, am Freitag mitteilte, habe die "Ady Gil" immer mehr Wasser aufgenommen und sei nicht mehr zu retten gewesen. Die Aktivisten schleppten den Hightech-Trimaran zu einer Forschungsstation, doch auf dem Weg sank das Schiff.

Das Schnellboot war am Mittwoch rund 2.500 Kilometer südlich der australischen Insel Tasmanien mit dem japanischen Walfangbegleitschiff "Shonan Maru 2" zusammengestoßen. Dabei wurde der Bug des Bootes, das 2008 einen Weltrekord für die schnellste Weltumrundung aufgestellt hatte, abgetrennt. Walfänger und Tierschützer machten sich gegenseitig für die Kollision verantwortlich. Das Video von der Kollision (siehe Infobox) hatte weltweit für Aufsehen gesorgt.

Besatzung konnte sich retten
Alle sechs Besatzungsmitglieder der "Ady Gil", fünf Neuseeländer und ein Niederländer, waren gerettet und von einem anderen "Sea-Shepherd"-Boot aufgenommen worden. Beide Seiten machen sich gegenseitig für den Vorfall verantwortlich. Die Schifffahrtsbehörden in Neuseeland und Australien untersuchen den Vorfall.

Nach der Kollision hatte "Sea Shepherd" die neuseeländische Regierung aufgefordert, Marineschiffe zum Schutz seiner drei Boote zu entsenden. Dies hatte Außenminister Murray McCully am Freitag abgelehnt. Wenn Menschen entschlossen seien, ihr Leben auf hoher See zu riskieren, sei es nicht Aufgabe der Regierung, sie zu schützen, sagte er dem neuseeländischen Rundfunk. "Unser Ziel bleibt es, die japanische Walfangflotte ökonomisch zu versenken, sie also in den Bankrott zu schicken", sagte Walschützer Watson.

Sea Shepherd verklagte Walfänger
Am Freitag hat "Sea Shepherd" gegen die Besatzung des Walfängers Klage wegen Piraterie eingereicht, eine Schadenersatzklage soll folgen. Der Vorfall habe "nahe am Mord" gelegen, sagte die Anwältin Liesbeth Zegveld der Tierschützer in Den Haag.

Das Rammen des Walschutzbootes sei ein "so extremer Vorfall", dass nun unbedingt jemand einschreiten müsse, sagte Zegveld. Wenn nichts unternommen werde, könne es in der Zukunft "einen noch ernsthafteren Zwischenfall geben".

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele