Untergetaucht

Häftling (49) nutzte Grazer Silvesterlauf zur Flucht

Ein 49-jähriger Gefangener der steirischen Strafanstalt Karlau ist während der Teilnahme am Silvesterlauf trotz Beamten-Begleitung geflüchtet. Das gab am Freitag die Polizei in Graz bekannt. Der Rumäne hatte seit mehr als einem Jahr in Graz eine dreijährige Haftstrafe wegen eines Suchtgiftdelikts abgesessen. Schon vor seiner Flucht hatte er mehrfach Ausgang gehabt.

Der 49-Jährige war am 26. Juni 2008 in Schwechat festgenommen, verurteilt und am 20. November 2008 zur Verbüßung seiner Strafe in die Karlau nach Graz gebracht worden, so Peter Prechtl, stellvertretender Leiter der Vollzugsdirektion. Wegen guter Führung hatte der Gefangene seither ein Dutzend Mal mit der Laufgruppe Ausgang und durfte auch zweimal seine Tante in Schwechat besuchen. Nie habe es Anzeichen für eine Flucht gegeben, erklärte Prechtl.

Bereits ins Ausland abgesetzt?
Als er auch am traditionellen Silvesterlauf in Graz als einer von mehreren Häftlingen in Begleitung von Beamten teilnehmen durfte, nützte der 49-Jährige das ihm entgegengebrachte Vertrauen aus und tauchte unter. Die Vollzugsdirektion geht davon aus, dass er sich bereits ins Ausland abgesetzt hat und die Flucht möglicherweise geplant war.

Laut Prechtl hätte der Gefangene bei weiterhin guter Führung mit einer bedingten vorzeitigen Entlassung im Sommer 2010 rechnen können. Der stellvertretende Leiter bestätigte Aussagen eines Insiders, wonach der Rumäne auch in seinem Heimatland eine kriminelle Vergangenheit haben dürfte. Eine Übergabehaft sei von den österreichischen Behörden aber abgelehnt worden, erklärte Prechtl.