Nach Vergewaltigung

17-Jähriger flüchtet nackt durch Altstadt vor der Polizei

(Bild: Christof Birbaumer)

Aufsehenerregender Prozess am Innsbrucker Landesgericht um eine Vergewaltigung in der Innsbrucker Altstadt: Am Abend des Pfingstmontags 2009 wollte sich ein Pärchen (je 17) im Hofgarten sexuell vergnügen. Bis zum Hofgarten kamen die zwei aber gar nicht mehr. Sie gingen schon früher "zur Sache". Nackt! Als sie nicht mehr wollte, hörte er jedoch nicht auf. Daher stand er am Freitag vor Gericht.

Schon unter den Lauben in der Altstadt hatten sich die beiden stark alkoholisierten Jugendlichen gegenseitig die Kleider vom Leib gerissen und fielen übereinander her. Doch dem Mädchen wurde es plötzlich zu viel. Sie wollte nicht mehr. Der junge Bursch ließ jedoch nicht von ihr ab. Daraufhin schrie sie lautstark um Hilfe.

Als die Polizei in der Altstadt eintraf und der 17-Jährige die Beamten bemerkte, ergriff er blitzartig zu Fuß die Flucht in Richtung Dom. Splitternackt! Schon nach kurzer Zeit bekamen die Polizisten den jungen, durch die Herzog-Friedrich-Straße flitzenden "Don Juan" zu fassen und nahmen ihn fest.

Aufgrund der Angaben des Mädchens wurde der 17-Jährige zunächst angezeigt. Und später vom Staatsanwalt angeklagt: wegen Vergewaltigung. Strafdrohung bis fünf Jahre Haft!

Wegen des Jugendalters der Beteiligten schloss Richter Bruno Angerer (im Bild) die Öffentlichkeit aus. Der Senat verurteilte den Angeklagten im Sinne der Anklage - nicht rechtskräftig - zu acht Monaten bedingter Haft. Begründung: Er habe vor Gericht abgestritten, was er im Vorverfahren zugegeben hatte: Nämlich, die Weigerung der 17-Jährigen mitbekommen zu haben.

von Hans Licha, Tiroler Krone