Äpfel und Fleisch

Preise im Keller: Steirische Bauern schlagen Alarm

Steiermark
19.10.2018 16:45

Die Krise in unserer Landwirtschaft nimmt zu - und man sollte als Konsument überlegen, welcher „normale“ Berufstätige unter solchen Umständen arbeiten würde: Der steirische Apfelbauer zahlt bei jedem Apfel die Hälfte (!) drauf, und der Schweinebauer bekommt vom Schnitzelpreis nur 15 Prozent. Die Schweinepest hat die Krise noch verschärft.Man sollte sich mittlerweile auch als Konsument fragen, welcher „normale“ Berufstätige unter solchen Umständen arbeiten würde: Der steirische Apfelbauer zahlt bei jedem Apfel die Hälfte (!) drauf, und der Schweinebauer bekommt vom Schnitzelpreis nur 15 Prozent. Die Schweinepest hat die Krise noch verschärft.

Die „Krone“ hat schon mehrmals berichtet, dass die Afrikanische Schweinepest auch vor unseren Grenzen lauert und welche katastrophalen Auswirkungen - auch auf den Export - ein Verdachtsfall in heimischen Ställen hätte. „Das bekommt die Steiermark bereits jetzt, ohne betroffen zu sein, mit voller Wucht zu spüren“, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher.

„Es hat in Belgien Fälle gegeben und China als signifikanter Abnehmer hat die Einfuhr sofort gestoppt. Belgien überschwemmte jetzt in Folge mit seinem Fleisch den deutschen Markt - damit sind die Preise in den Keller gerasselt.“ Oder eigentlich noch tiefer in den Keller gerasselt. Denn dort waren sie eh schon.

„Das kann sich nicht ausgehen“
Titschenbacher: „Vom Preis eines Schnitzels bekommt der steirische Landwirt nur noch exakt 15 Prozent. Dafür muss er allerdings sämtliche Kosten tragen, vom Futter bis zum Treibstoff - und sollte auch noch davon leben können. Dass sich das nicht ausgehen kann, liegt auch für jeden Laien auf der Hand.“

Ähnlich ist die Lage bei den Äpfeln. Wenn der Bauer einen Apfel verkauft, bekommt er nur die Hälfte seiner Kosten rein. Warum? „Weil es wetterbedingt eine Rekordernte gab - und das nicht nur in der Steiermark, sondern in ganz Europa. Wir reden hier von 12,7 Millionen statt 11,5 Millionen Äpfel, dem Schnitt in einem schon guten Jahr.“

Für steirischen Bauern gibt es weitere erschwerende Faktoren: „Es gab Probleme mit Fremdarbeitern und Saisonniers, womit die Lohnkosten gestiegen sind. Dazu kamen die extremen Frostausfälle der beiden Vorjahre, bei manchen Betrieben betrugen sie bis zu 100 Prozent.“

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