Gegen Hass im Netz

Maurer: Zwei Drittel der Spender sind Männer

Österreich
18.10.2018 15:04

Die erste Bilanz der Crowdfunding-Initiative von Sigrid Maurer gegen Hass im Netz hat am Donnerstag für eine Überraschung gesorgt: Laut einer Auswertung der Daten sind fast zwei Drittel der Personen, die gespendet haben, Männer. „Man sieht, dass sich etwas bewegt“, so die ehemalige Grünen-Politikerin. „Das ist kein Frauen-, sondern ein gesamtgesellschaftliches Thema.“

Die von der Spendenplattform respekt.net, die das Crowdfunding abwickelt, durchgeführte Auswertung ergab, dass insgesamt 2379 Personen den „Rechtshilfefonds gegen Hass im Netz“ unterstützten. Von diesen sind 1505 Männer (63,3 Prozent) und 874 Frauen (36,7 Prozent).

Männer spendeten „explizit mit Klarnamen und Foto“
Die Spender und Spenderinnen beteiligten sich fast ausschließlich mit kleineren Beträgen, durchschnittlich waren es pro Person 48 Euro. „Die Plattform hat zudem via E-Mail das Feedback von Männern bekommen, dass sie explizit mit Klarnamen und Foto gespendet haben, um damit ein Zeichen zu setzen“, sagte Maurer.

Dass fast zwei Drittel der Spenden von Männern kommen, zeige, „dass sehr viele Männer ebenso empört sind über den Hass im Netz, diesen nicht mehr akzeptieren wollen und sich solidarisch erklären“. Zwei Drittel der von Hass im Netz Betroffenen sind Frauen.

Maurer „völlig überwältigt von der Solidarität“
Das von Sigrid Maurer und dem Verein ZARA am Montag ins Leben gerufene Crowdfunding hatte das Ziel von 100.000 Euro innerhalb von nur 38 Stunden erreicht. Maurer zeigt sich „völlig überwältigt von diesem großen Erfolg und der Solidarität“ und ortet „großen Handlungsbedarf“.

Mit der Hälfte des Betrages soll ein „Worst Case“-Szenario bei dem Rechtsstreit zwischen Maurer und dem Besitzer eines Craft-Beer-Geschäfts abdeckt werden, von dessen Facebook-Account ihr obszöne Meldungen geschickt wurden. Maurer, die via Facebook die Beleidigungen und den Namen des mutmaßlichen Verfassers publik gemacht hatte, wurde bei dem Prozess - nicht rechtskräftig - wegen übler Nachrede schuldig gesprochen.

Folgeprojekt bereits angelaufen
Mit dem Rest der gespendeten Summe sollen der Ausbau der rechtlichen Beratung bei Hass im Netz und ein Fonds zur Finanzierung weiterer Klagen von Betroffenen unterstützt werden. Seit Donnerstagnachmittag kann jetzt für das Folgeprojekt gespendet werden, das das gleiche Ziel verfolgt. Auf der Webseite von ZARA wird halbjährlich ein Bericht bereitgestellt, der eine Übersicht über die finanzierten Aktivitäten, Klagen und die gesamte Mittelverwendung bietet.

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