Wer hat verdient?

Hypo verkauft nun sogar ihren Jet ++ Rätselhafte Deals

(Bild: Cessna)

Krisenmanagement schaut anders aus: Kein Tag, an dem nicht neue Geschäfte für Aufregung rund um die Kärntner Hypo sorgen. So wurden kürzlich ein wertvolles Wörthersee-Grundstück und ein Business-Jet verkauft. Über Summen wird nichts verraten. Auch die Investorengruppe gibt nach wie vor Rätsel auf.

Es gibt nicht viele Millionäre mit Kärnten-Affinität, die sich eine Beteiligung bei dem lukrativen Hypo-Kauf- und Verkaufsmanöver von Tilo Berlin leisten hätten können. Einige dementieren empört, andere geben zu, kräftig verdient zu haben.

So viel, dass sie auch noch ein schönes Wörthersee-Grundstück von der Hypo erwerben konnten - wie Kika-Boss Herbert Koch, der bald in Pörtschach sein Villen-Areal vergrößern kann. Über den Kaufpreis wird geschwiegen.

Ebenfalls unbekannt ist, was der Hypo-Firmenjet einbringen soll, der zum Verkauf steht. 2007 jedenfalls hat die Bank ihr Engagement um eine Cessna Citation selbst noch mit 13,8 Millionen Euro beziffert.

All diese Deals verstärken die schiefe Optik um die Hypo, deren Ruin mittlerweile europaweit riesige Wellen schlägt. In Bayern war sie sogar das Hauptthema beim CSU-Parteitag, in Kroatien rollen Köpfe. Nur in Kärnten bleibt es noch ruhig. VP und FPK bestreiten - wie berichtet - alle Vorwürfe, dass es rund um den Verkauf Unregelmäßigkeiten gegeben hätte. Auch sei kein Geld in Partei- oder Privatschatullen geflossen, wird bekräftigt.

SOKO Hypo wartet auf Aufträge
Nun ist die Justiz an der Reihe, hier Licht ins Dunkel zu bringen. Die 15 Mann starke SOKO Hypo wartet auf Ermittlungsaufträge. Der  dafür zuständige Staatsanwalt Andreas Höbl soll am Donnerstag an den Schreibtisch zurückkehren. Ein Bankexperte wird ihn bei der Aufgabe unterstützen, den nach der Bawag-Affäre größten Bankenskandal Österreichs aufzuklären.

von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"