Kurioser Prozess
Autodieb gefangen - Diebstahlopfer vor Gericht
Weil er einen Autodieb überraschte und mit einem Faustschlag niederstreckte, musste sich ein Vöcklabrucker am Montag vor Gericht verantworten. Übrigens zusammen mit dem Dieb. Der Autobesitzer wurde freigesprochen. Er habe in berechtigter Notwehr gehandelt, befand der Richter.
Als im September die Alarmanlage seines Wagens zu blinken begann, traute der 46-Jährige seinen Augen nicht. In seinem Auto war ein Fremder, der das Fahrzeug offenbar aufgebrochen hatte und sich nun darin zu schaffen machte. Der Autobesitzer handelte schnell: Er holte den Autoknacker aus seinem Pkw und streckte ihn, laut Anklage, mit zwei Faustschlägen nieder. Dann fixierte er den Mann (31), der ihn mit einem Jagdmesser bedroht und verletzt hatte, und wartete auf die Polizei.
Freispruch
Zusätzlich zum Gerichtstermin, der für ihn erfreulich mit einem Freispruch ausging, musste der Vöcklabrucker eine teure Vorbeugebehandlung gegen HIV über sich ergehen lassen, weil sein Gegner HIV-positiv ist.
Neue Verhandlung
Auch für den Autodieb endete der Prozess ohne Urteil, da sich der Einzelrichter für unzuständig erklärte. Es könnte eine absichtlich schwere Körperverletzung vorliegen und darüber muss ein Schöffengericht in einer neuen Verhandlung entscheiden.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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