Nach Skandalen

Manipulation: „Kann auch bei uns wieder passieren“

Fußball International
15.10.2018 07:38

 „Play Fair Code“-Präsident Günter Kaltenbrunner von den aktuellen Manipulations-Skandalen nicht überrascht - und er warnt, dass auch heimischer Fußball trotz intensiver Prävention weiterhin gefährdet ist.

Krone: Herr Kaltenbrunner, wecken die Manipulations-Skandale in Belgien, Griechenland und rund um die Champions League bei Ihnen Erinnerungen an den heimischen Wettskandal im Jahr 2013? 
Ja, natürlich. Es bestätigt allerdings auch, dass dies zu keinem Zeitpunkt ein österreichisches Problem, sondern schon immer eine weltweite Thematik dargestellt hat. Darum sind die aktuellen Ereignisse für mich auch keine sonderlich große Überraschung. Leider wird man nie alle Vorgänge in diesem Bereich aufdecken können, und deshalb ist der Sport überall einer extrem ernsthaften Bedrohung ausgesetzt.

Das heißt, die Situation in Sachen Spielmanipulation hat sich in den vergangenen fünf Jahren nicht verbessert?
Aus meiner Sicht ist es schon besser geworden. Die Interpol- und Europol-Ermittler sind sehr intensiv damit beschäftigt, den Tätern auf die Spur zu kommen. Es wird auf jeden Fall schwieriger zu betrügen. Aber Kriminalität wird es im Sport immer geben. Sowohl in Sachen Manipulation, aber auch in den Bereichen Doping und Geldwäsche.

Wie wichtig ist die Präventiv-Arbeit von Organisationen wie dem Play Fair Code?
Unsere Aufgabe ist die Bewusstseinsbildung. Hier haben wir in den vergangenen Jahren sehr intensiv gearbeitet. Wir versuchen den Sportlern klarzumachen was es bedeutet, sich auf Spielmanipulationen einzulassen, und welche Folgen diese für jeden Einzelnen haben können. Aber es wird immer den einen oder anderen geben, der kriminelle Energie in sich hat. Und dann wird er betrügen. Aus welchen Beweggründen auch immer.

Was heißt das im Klartext?
Das heißt, dass ich davon überzeugt bin, dass wir mit dem Play Fair Code in den vergangenen Jahren in Österreich hervorragende Arbeit geleistet haben. Aber ich kann nichts ausschließen. Auch nicht, dass in 14 Tagen in Österreich wieder etwas passiert.

Peter Weihs, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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