Nach Flugverbot

71 Mitarbeiter von Knaus’ Heli-Firma vor der Kündigung

Tirol
05.01.2010 11:39
Das Hubschrauberunternehmen Heli Austria GmbH hat 71 Mitarbeiter in Tirol und Salzburg zur Kündigung angemeldet. Dies teilte Geschäftsführer Roy Knaus am Dienstag mit. Hintergrund sind strengere Vorschriften für Rettungshubschrauber seit 1. Jänner, nach denen Maschinen an fünf Standorten in den beiden Bundesländern nicht mehr fliegen dürfen.

Betroffen sind 36 Mitarbeiter in Salzburg und 35 in Tirol. Für rund 80 Ärzte und Sanitäter gebe es außerdem derzeit keine Werkverträge. Die Kündigungen werden mit 15. Jänner wirksam, sagte Knaus.

Auch wenn der Bescheid der Austro Control noch nicht zugestellt sei, habe er an den fünf Standorten Flugverbot erteilt. Würde er fliegen, könnte ein Lizenzentzug drohen. Derzeit erfülle nur eine Maschine, die in Saalbach eingesetzt sei, die neuen Kriterien. Ein weiteres Fluggerät werde zur Zeit in Belgien nachgerüstet und stehe Ende Jänner zur Verfügung.

Die neuen Vorschriften sehen nur mehr den Einsatz von Hubschraubern mit einer speziellen Zulassung (Kategorie A) als höchste Leistungsklasse vor. Bereits seit dem Jahr 2006 würde die Heli Austria GmbH Hubschrauber der "Flugleistungsklasse 1" betreiben, seit November 2009 seien die Maschinen für die laut EU-Datenblatt geforderte "Kategorie A" ausgerüstet. Gutachten vonseiten des Bundesheeres und eines Berufshubschrauberlinienpiloten würden dies auch bestätigen.

"Willkürlicher Anlassgesetzgebung"
Mit der aktuellen Verordnung habe Österreich eine Verschärfung der EU-Richtlinie vorgenommen. Demnach seien jene englischen Zulassungen der Heli Austria GmbH aus den 80er Jahren für Rettungstransporte "zu unsicher", erklärte Knaus. Transportflüge dürfen allerdings mit diesen Hubschraubern geflogen werden. Knaus sprach von "willkürlicher Anlassgesetzgebung" und "Marktbereinigung", gegen die er sich beim Verfassungsgerichtshof zur Wehr setzen werde.

Drei Tiroler Standorte betroffen
Betroffen sind die Tiroler Standorte in Karres (Bezirk Imst), Matrei in Osttirol und Hochgurgl im Ötztal. In Salzburg sind dies St. Johann im Pongau und Bad Hofgastein.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele