„Forrest“ und „Chacha“

„Super-Retter“ auf vier Pfoten weltweit im Einsatz

Steiermark
14.10.2018 10:48

Zwei der am besten ausgebildeten Rettungshunde des Landes kommen aus der Steiermark. Sie können weltweit zu Katastropheneinsätzen mitgenommen werden. Dabei geht es „Forrest“ und „Chacha“ vor allem um die Wurst!

Den Tieren geht es im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst: „Denn der Hund macht die Arbeit nur für die Belohnung“, sagt Harald Winkler. Im Fall seiner tatsächlich ausgezeichneten „Chacha“ ist es die Beißwurst, ein Spielzeug, das sie heiß liebt. „Das heißt, sie freut sich richtig, wenn sie suchen darf, weil sie danach die Belohnung bekommt. Mit Strafen oder Strenge würde das überhaupt nicht funktionieren.“ Der Erfolg gibt dem Staffelkommandanten, der seit 1989 Hundeführer bei der Polizei ist, recht.

Seine „Chacha“, ein belgischer Schäferhund, schaffte schon dreimal die äußerst schwierige „Afdru“-Einsatzprüfung (Austrian Forces Disaster Relief Unit) und darf diese Auszeichnung für beste Rettungshunde nun lebenslang tragen. Es ist quasi der Qualifikationstest für jene Hunde, die dann über das Bundesheer weltweit zu Katastropheneinsätzen mitgenommen werden.

Bei der Prüfung müssen Hund und Herrl 20 Stunden lang an ihre Grenzen gehen, 20 vermisste Personen unter schwierigsten Bedingungen bei Tag und Nacht aufspüren. Bei der aktuellen Prüfung nahe Wiener Neustadt gingen 14 hoch qualifizierte Teams aus ganz Österreich an den Start. Nur fünf haben die harte Prüfung bestanden. Zwei davon sind aus der Steiermark: Hermann Truschnig mit „Flash“ von der Rettungshundebrigade in Voitsberg . Und „Forrest“ von der Staffel der Stadtfeuerwehr Kapfenberg. Eine tolle Leistung!

Hund und kleine Sohn kuscheln stundenlang
„Was uns ganz besonders freut“, sagt „Forrest“-Herrl Martin Spitzer. Der Molekularbiologie-Student hat den Labrador seit dessen achter Lebenswoche, „wir wollten ihn von Anfang an gerne zum Rettungshund ausbilden, weil uns die Idee gefallen hat, Menschen helfen zu können“. Der dreieinhalb Jahre alte Vierbeiner sucht „konzentriert, sehr ruhig und sehr gewissenhaft“. Und auch der kluge „Forrest“ weiß: Am Ende steht sein Lieblingsspielzeug.

„Ansonsten führt er ein normales Familienleben“, sagt Spitzer. „Er ist natürlich der absolute Liebling meines kleinen Sohns, die beiden kuscheln stundenlang. Er geht gern ausgiebig spazieren und spielt viel. Aber wenn es einen Einsatz gibt, geht er mit dem nötigen Ernst an die Sache heran.“

Gefährliche Einsätze in vielen Ländern
Harald Winkler war mit seinen Hunden bereits auf etlichen, nicht ungefährlichen Einsätzen in aller Welt. In Armenien, der Türkei, Taiwan, Algerien, im Iran, nach Erdbeben, Vermurungen, in zerstörten Gebäuden. „Die Trümmersuche ist wohl die schwierigste Disziplin für Hunde, weil der Sichtkontakt zum Vermissten fehlt, das Gelände oft gefährlich ist.“ Auch die Verletzungsgefahr ist groß. „Patscherl haben sich leider nicht so bewährt, aber es sind stets Tierärzte dabei.“

Winkler beginnt gerade mit seinem jüngsten Hund, einem kleinen Holländischen Schäfer, die Ausbildung. „Wenn er groß ist, will er Polizeihund werden“, lacht das Herrl. Sein Liebling ist jetzt schon bekannt: eine rote Beißwurst.

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