"Grenzwertig"

Tiroler (41) fesselte Buben an Heizung – Gericht: ‘Freispruch’

Österreich
04.01.2010 21:56
Schon im Herbst ist ein Tiroler (41) auf der Anklagebank am Landesgericht gesessen. Seine Ex hatte ihn wegen Vergewaltigung angezeigt - sechs Jahre nach der Tat! Am Montag war der 41-Jährige wegen Quälens von Kindern angeklagt. Er hatte zumindest einen Sohn seiner Ex-Freundin mit Handschellen an einen Heizkörper gefesselt. Grenzwertig, so das Gericht - aber wieder Freispruch.

Die vorgeworfenen Taten liegen schon Jahre zurück, kamen erst - wie auch die "Vergewaltigung" - mit Beendigung der Beziehung zur Anzeige. Da dürfte wohl Rache eine entscheidende Rolle gespielt haben. Tatsache aber ist, dass der 41-Jährige 2002 eine Frau kennenlernte, die zwei Kinder in die Beziehung brachte. Zwei äußerst schwierige Buben, mit deren Erziehung beide überfordert waren.

Die Folge sind durchaus fragwürdige Methoden zur Disziplinierung: So soll der Stiefvater die fünf- und siebenjährigen Söhne mit Handschellen an die Heizung gekettet haben. "Stimmt", gibt der Angeklagte zu, "aber nur den Älteren. Die beiden haben wieder so brutal gestritten und gerauft, dass ich zur Beruhigung keine andere Wahl mehr sah. Das ganze dauerte aber nur ein paar Minuten." Ein anderes Mal soll er den Älteren im Kofferraum seines Wagens eingesperrt haben, oder einen der Buben zur Drohung über einen Bach gehalten haben.

Am Montag wurde der Unterländer am Landesgericht aber freigesprochen. Die Richterin: "Das Verhalten war vollkommen falsch, das möchte ich betonen, aber für den Tatbestand des Quälens reichen die Delikte nicht aus. Dazu seien auch manche Aussagen einfach zu widersprüchlich."

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