Gefahr am Himmel

Das passiert, wenn Drohne und Flugzeug kollidieren

Digital
21.12.2018 12:26

Nicht nur die Briten haben Probleme mit Drohnen unweit von Flughäfen. „Schwechat: Drohne kracht fast in Passagierflugzeug“„Alarm am Airport Linz: Drohne traf fast Flugzeug“„Drohne näherte sich Passagierflugzeug auf 30 Meter“ - nur drei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, die deutlich machen, dass es am Himmel immer enger wird. Bislang sind noch alle Beteiligten mit dem Schrecken davongekommen, doch Tests von US-Wissenschaftlern zeigen eindrucksvoll, welchen Schaden die ferngesteuerten Geräte an Flugzeugen anrichten können.

Mithilfe einer 1,2 Kilogramm schweren Kameradrohne vom Typ DJI Phantom 2, wie es sie in jedem Elektronikmarkt zu kaufen gibt, untersuchten Wissenschaftler der University of Dayton im US-Bundesstaat Ohio, wie verheerend die Auswirkungen eines Drohnen-Aufpralls für ein Flugzeug sein können. In einem Test simulierten sie dafür die Kollision der Drohne mit dem Flügel eines Mooney-M20-Leichtflugzeugs bei 383 km/h. 

Videoaufnahmen des Experiments zeigen, wie die Drohne anstatt zu zerbrechen die Vorderkante des Flügels aufreißt, sich in diesen bohrt und letztlich „erheblichen Schaden“ verursacht, so Projektleiter Kevin Poormon, der die dramatische Zunahme von Hobby-Drohnen in der Luft mit wachsender Sorge beobachtet.

Nur eine Frage der Zeit
„Wir haben seit 40 Jahren Vogelschlag-Tests durchgeführt und gesehen, welchen Schaden Vögel an Flügeln, Windschutzscheiben oder Motoren anrichten können. Drohnen haben ein ähnliches Gewicht wie einige Vögel, und so haben wir mit wachsender Besorgnis beobachtet, wie Berichte über Nahkollisionen zugenommen haben“, erläutert der Physiker in einer Mitteilung der Universität.

Es sei demnach nur eine Frage der Zeit, bis eine Drohne größeren Schaden an einem bemannten Flugzeug verursacht. Bislang unklar war allerdings, wie dieser aussehen könnte, denn bisherige Daten basierten auf Modellen und Simulationen. „Wir wussten, dass der einzige Weg, das Problem wirklich zu untersuchen und zu verstehen, darin bestand, eine tatsächliche Kollision zu erzeugen.“

Wissenschaftler fordert zerbrechlichere Drohnen
Nach dieser feuerten die Wissenschaftler auch einen ähnlich gewichteten Gel-Vogel auf den Flügel. Der Vergleich zeigt: „Der Vogel hat mehr sichtbare Schäden an der Vorderkante des Flügels verursacht, aber die Phantom-Drohne ist tiefer in den Flügel eingedrungen und hat den Hauptholm beschädigt, was der Vogel nicht getan hat.“

Poormon macht sich deshalb für eine strengere Regulierung der beliebten Hobby-Drohnen stark. Um die Sicherheit in der Luft zu erhöhen, könnten die Hersteller allerdings schon in der Produktion ansetzen und ihre Fluggeräte etwa leichter oder so konstruieren, dass diese bei einem Aufprall leichter zerbrechen.

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